Rheinische Post

Tuchel könnte gegen Real seltenes Kunststück schaffen

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MADRID/LONDON (dpa) Thomas Tuchel steht vor einem seltenen Kunststück: Nach dem 1:1 in der vergangene­n Woche bei Real Madrid hat der Trainer des FC Chelsea beim Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch in London beste Chancen, binnen eines Jahres mit zwei verschiede­nen Vereinen das Champions-League-Finale zu erreichen. „Wir sind bereit für einen großen Kampf“, sagte der 47-Jährige auf der Clubwebsit­e.

Real Madrid und den Stars um Nationalsp­ieler Toni Kroos, Karim Benzema & Co. droht derweil bei einer Pleite womöglich ein langer Abschied aus Europa. Klub-Chef Florentino Pérez hält weiter stur an seinen Plänen zur Super League fest, und die Europäisch­e Fußball-Union (Uefa) hat harte Strafen gegen die Rädelsführ­er der umstritten­en Aktion nicht ausgeschlo­ssen.

Die Medien aus Spaniens Hauptstadt sind aber davon überzeugt, dass ein Ausschluss von Real auch gegenüber den Geldgebern schwerer durchzuset­zen sein werde, wenn Real den fünften Königsklas­sen-Titel seit 2014 holt. Und ungeachtet des schmeichel­haften 1:1 im Hinspiel geben die Madrilenen im Duell gegen den formstarke­n„FC Germany“von Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger noch lange nicht auf.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir eine starke Leistung brauchen, weil es uns Real Madrid schwer machen wird“, sagte Tuchel am Wochenende nach dem 2:0 gegen den FC Fulham mit einem Doppelpack von Havertz. Man werde „um jeden Zentimeter kämpfen“.

Leicht wird es für Chelsea sicher nicht werden. Real ist immerhin seit 19 Spielen in Serie ohne Niederlage. Die Abwehr steht meistens wie ein Bollwerk, und in London sind die eisenharte­n Sergio Ramos und Ferland Mendy wieder dabei. Trainer Zinedine Zidane muss zwar in der Abwehr auf die verletzten Raphael Varane, Dani Carvajal und Lucas Vázquez verzichten. Aber er setzt im Mittelfeld auf sein gegen Osasuna geschontes Kreativ-Duo.„Kroos und (Luka) Modric haben sich ausruhen können, und das ist gut.“

Bei Chelsea überwogen nach dem Hinspiel dann auch die Enttäuschu­ng und das Gefühl, dass noch mehr drin gewesen wäre, wenn zum Beispiel Werner seine Chancen genutzt hätte. Wer wird gegen Real stürmen? „Wir warten und sehen dann, wer in guter Form ist, mit welchem System wir spielen und wo wir versuchen ihnen wehzutun“, sagte der Coach.

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