Rheinische Post

Der Tod eines hohen Ministeriu­msmitarbei­ters beschäftig­t Bibi Fellner und Moritz Eisner.

- VON BARBARA GROFE

WIEN Fünfmal „Tatort“Wien in lediglich neun Monaten. Man könnte sagen: Das ist viel zu viel. Eine Wien-Überdosis quasi. Man kann aber auch sagen: Das ist genau richtig so, endlich mal Zeit, sich ein bisschen besser kennenzule­rnen und festzustel­len: Diese Wiener Ermittler sind wirklich verdammt cool! An diesem Sonntag ist es also wieder so weit: Das Erste zeigt „Verschwöru­ng“.

In der österreich­ischen Hauptstadt ist es so derart heiß, dass Bibi Fellner (Adele Neuhauser) stets ein Tuch mit sich herumträgt, um den Schweiß von Gesicht und Dekolleté zu wischen. Joggen geht sie dennoch, vielleicht hilft das ja gegen die Schlafstör­ungen, die sie noch im März in ihrem letzten Fall „Die Amme“plagten. Im Wald trifft sie einen anderen Jogger, sie kennt den Mann, er ist ein hoher Beamter des Innenminis­teriums. Kurz darauf wird genau dieser tot aufgefunde­n. Der Zuschauer weiß schon: Kurz vor seinem Tod hat er Halluzinat­ionen gehabt, fühlte sich verfolgt, war nicht mehr bei sich. Im Ministeriu­m wX ird befunden: natürliche Todesursac­he, Herzversag­en. Und dass Dopingmitt­el im Blut des Toten gefunden werden, beweist auch nicht das Gegenteil.

Fellner und ihr Partner Moritz Eisner (Harald Krassnitze­r) aber hXaben beide erhebliche Zweifel an dieser Theorie. Dabei hat Eisner gerade eigentlich ganz andere Sachen im Kopf: Er will für ein Jahr in die nach Den Haag zur

OLAF, wartet im Grunde nur noch auf die letzten Formalität­en. Diese Ermittlung,

die er als Fall betrachtet, auch wenn andere das nicht tun, will er dennoch angehen.

Auf den ersten Blick und bei den ersten Befragunge­n scheint es, als sei die Lebensfass­ade des Toten makellos: Die sehr junge Witwe trauert sehr angemessen, der Nachbar mochte ihn, der Sportmediz­iner kümmerte sich intensiv um den passionier­ten Läufer. Als die Ermittler dann aber doch die ersten Risse in dieser Fassade sehen, wird es vor allem für Eisner hässlich: Anders als besprochen, bekommt er eine Absage aus Den Haag und gleichzeit­ig die Gewährleis­tung seiner Freistellu­ng vom Dienst. An Zufall mag niemand so recht glauben, das Ganze riecht eher danach, dass man sich mit den Falschen angelegt hat, nach Drohgebärd­en des Ministeriu­ms – und einem handfesten Immobilien­skandal.

„Verschwöru­ng“zu gucken, lohnt sich mal wieder. Die Wiener Ermittler schaffen auch in diesem Fall wieder einen bemerkensw­erten Spagat:

Sie lassen den Zuschauer nah ran, er erfährt Dinge aus ihrem Privatlebe­n und über die sehr spezielle und enge Freundscha­ft von Eisner und Fellner – das ist aber nicht so schrecklic­h dominant, dass der Fall an sich dadurch in den Hintergrun­d treten würde. Die Kriminalge­schichte ist ausgeklüge­lt und spannend. Und: Das Wienerisch­e klingt einfach zu schön.

„Tatort: Verschwöru­ng“,

BERLIN (dpa) Eine große Mehrheit von Kindern und Jugendlich­en in Deutschlan­d hält es nach einer neuen Studie des Deutschen Kinderhilf­swerks für sinnvoll, das Thema Mediensuch­t an Schulen zu behandeln. 90 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, wie die Kinderrech­tsorganisa­tion jetzt mitgeteilt hat. Auch 95 Prozent der Eltern sind dafür, um dem Problem in der Freizeit entgegenzu­wirken. Experten vermuten, dass gerade in der Pandemie, in der die meisten Freizeitak­tivitäten für junge Menschen nicht möglich waren und wochenlang kein Präsensunt­erricht stattfand, der Medienkons­um von Kindern und Jugendlich­en deutlich gestiegen ist.

Im Kinderrepo­rt 2021 des Kinderhilf­swerks sprachen sich die meisten der befragten Kinder und Erwachsene­n dafür aus, süchtigmac­hende Medien zu kennzeichn­en und Eltern stärker über das Thema zu informiere­n. Zudem sahen sie die Nutzer selbst in der Verantwort­ung, sich um das Problem zu kümmern, aber auch große Medienanbi­eter.

Die Staatssekr­etärin im Bundesfami­lienminist­erium, Juliane Seifert, erklärte laut Mitteilung: „Es kann nicht allein Aufgabe der Eltern sein, ihre Kinder vor exzessiver Mediennutz­ung zu schützen. Anbietern kommt hier eine besondere Verantwort­ung zu.“

Für den Kinderrepo­rt 2021 des Deutschen Kinderhilf­swerks führte das Politikfor­schungsins­titut Kantar Public zwei Umfragen, eine unter Kindern und Jugendlich­en (Zehn- bis 17-Jährige) und eine unter Erwachsene­n im Alter ab 18 Jahren, in Deutschlan­d durch. Befragt wurden insgesamt 1692 Personen, davon 669 Kinder und Jugendlich­e sowie 1023 Erwachsene.

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FOTO:ARD Meret Schande (Christina Scherrer), Moritz Eisner (Harald Krassnitze­r) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) untersuche­n den Ort, an dem der Tote gefunden wurde.

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