Stadt investiert Millionen in Bäume
Im Schnitt sind in den vergangenen drei Jahren 1453 Bäume gefällt, aber nur 706 neu- oder nachgepflanzt worden.
Im Schnitt sind in den vergangenen drei Jahren 1453 Bäume gefällt, aber nur 706 neu- oder nachgepflanzt worden.
DÜSSELDORF In den vergangenen drei Jahren wurden in Düsseldorf im Schnitt 1453 Bäume gefällt, aber nur 706 neu- oder nachgepflanzt. Eine Bilanz, die schlecht ist und auf die die Stadt reagieren will und auch muss. Das Gartenamt ist deshalb mit einem Baumbudget ausgestattet worden für die Bereiche Ersatzpflanzungen, Stadtbaumkonzept und Hitzeschutz auf Spielplätzen. Mehr als 15 Millionen Euro sollen bis 2024 investiert werden, um neue Bäume zu pflanzen.
Allein 2021 gibt die Stadt für Erstpflanzungen 2,45 Millionen Euro aus, 2022 bis 2024 sind es noch mal pro Jahr 1,2 Millionen. Für das Stadtbaumkonzept sind 2021 1,5 Millionen Euro eingeplant, 2022 und 2023 jeweils 2,7 Millionen Euro und 2024 noch mal 1,2 Millionen. Und auch der Hitzeschutz durch Bäume auf Spielplätzen soll verbessert werden. Dafür werden bis 2024 insgesamt 1,2 Millionen Euro bereitgestellt. Vor allem die vergangenen drei Sommer haben schlimme Auswirkungen gehabt auf das Stadtgrün. Stürme, Starkregen, Hitze und Trockenheit sind Stressfaktoren, die selbst stabile und gut gewachsene Straßenbäume nicht immer so einfach wegstecken. Die Folge: Bäume werden anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gerade die heimischen Sorten wie der Bergahorn, der Spitzahorn, die Buche, die Birke, die Fichte, die Lärche und die Rosskastanie.
Gerade das vergangene Jahr weist eine katastrophale Diskrepanz auf zwischen Fällung und Nachpflanzung. 2020 sind 2098 Bäume aus dem Stadtbild verschwunden wegen Krankheiten, der Standsicherheit, aber auch für Neubauprojekte. Lediglich 335 neue Bäume wurden in diesem Jahr gesetzt. „Die Bilanzierung von Fällungen zu Nachund Neupflanzung kann aber nicht auf den Zeitraum eines Jahres beschränkt werden“, heißt es bei der Stadt, die immer mindestens drei Jahre erfasst, um somit einen durchschnittlichen Wert oder Trend zu ermitteln. Außerdem müsse berücksichtigt werden, dass Nachpflanzungen in bereits vorhandene Baumscheiben immer zeitversetzt – in Abhängigkeit der Standortprüfung – in der Regel zur Pflanzzeit im Folgejahr vorgenommen werden. Im diesem Frühjahr hat das Gartenamt 1426 Bäume nach- oder neu gepflanzt.
Je nach Standort oder Baum entstehen auch ganz unterschiedliche Kosten: Für Ersatzpflanzungen im Straßenbereich rechnet die Stadt mit 5000 Euro pro Baum, ein Parkbaum
kostet rund 3500 Euro. Wenn neue Baumscheiben angelegt werden, muss die Stadt etwa 8000 Euro ausgeben.
Weil die Sommer der vergangenen Jahre heißer und trockener waren, muss das Gartenamt auch an die Bewässerungen denken. Dabei liegt der Fokus vor allem auf jungen
Bäumen zwischen dem ersten und zehnten Standjahr. 2021 werden rund 14.000 Bäume im gesamten Stadtgebiet zusätzlich gewässert. Das Gartenamt versorgt die Bäume dabei mit je 150 Liter Wasser über den Gießring oder verwendet alternativ Bewässerungssäcke. Um die Bevölkerung aktiv mit einzubinden, hat das Gartenamt auch in diesem Jahr zusätzlich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt aufgerufen, Jungbäume vor der eigenen Haustüre zu wässern. Dazu werden wieder Wassersäcke zur Verfügung gestellt.
Das Gartenamt testet in diesem Jahr auch eine besondere Wässerungssensorik. Für das Pilotprojekt hat sind 30 Bäume an unterschiedlichen Standorten mit Sensoren im Boden ausgestattet worden. Sie messen die Feuchtigkeit in 30, 60 und 90 Zentimeter Tiefe sowie am Wurzelballen. Die Messdaten sollen zeigen, wie viel zusätzliches Wasser der Baum benötigt. „So lassen sich Bäume zielgerichtet versorgen und Ressourcen effektiv einsetzen“, sagt die Stadt.