Rheinische Post

Hoeneß kritisiert Kroos: Er spielt nicht mehr zeitgemäß

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ISMANING (dpa) Uli Hoeneß hat bei seiner Analyse über das deutsche Aus bei der EM die Leistung von Toni Kroos als nicht mehr zeitgemäß eingestuft. Kroos habe mit seinem Querpass-Spiel im heutigen Fußball „nichts mehr verloren“, sagte der 69-Jährige am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“. Ein Problem der deutschen Nationalma­nnschaft sei gewesen, dass Bundestrai­ner Joachim Löw unbedingt Kroos einbauen wollte und daher auf eine Dreierkett­e umgestellt hatte.

Gegen England habe das DFBTeam „Angsthasen­fußball“gespielt, stellte Hoeneß fest. Kroos sei in der Schlusspha­se nicht einmal über die Mittellini­e gegangen, „seine Art zu spielen ist total vorbei“. Hoeneß bescheinig­te dem Star von Real Madrid und früheren Bayern-Profi, den er wie Löw sehr schätze, zu viele Querpässe.

Kroos hatte sich drei Tage nach dem Aus im Achtelfina­le der Europameis­terschaft aus der Nationalma­nnschaft

verabschie­det. Auf die Hoeneß-Kritik reagierte er via Twitter: „Uli Hoeneß ist ein Mann mit großem Fußballsac­hverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen. Ähnlich wie sein Greenkeepe­r.“

Hoeneß hatte einst gesagt, dass Lothar Matthäus nicht einmal Greenkeepe­r im neuen Stadion werde. Bei RTL folgte Matthäus auf Hoeneß als TV-Experte. Hoeneß hatte bei drei Länderspie­l-Übertragun­gen für RTL gearbeitet, aber auf eine Fortsetzun­g des Engagement­s verzichtet.

Eine Teilschuld am Achtelfina­l-Aus gab Hoeneß auch den Führungssp­ielern. „Ich habe unsere Spieler als superselbs­tbewusste Jungs kennengele­rnt, die bei Hansi Flick ein großes Mitsprache­recht hatten“, sagte Hoeneß. Bei der EM habe er nichts gehört. Normalerwe­ise würden sie mit dem Trainer reden, sagte der 69-Jährige.

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