Rheinische Post

Argentinie­n holt nach 28 Jahren die Copa

Der Sieg bei der Südamerika-Meistersch­aft über Brasilien ist für Lionel Messi der langersehn­te Titelgewin­n.

- BRUNA PRADO/AP

RIO DE JANEIRO (dpa) - Argentinie­n hat das Finale der Copa América gewonnen und sich zum Südamerika-Meister gekrönt. Das Team um Superstar Lionel Messi setzte sich am Samstag im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro mit 1:0 gegen Titelverte­idiger Brasilien durch. Damit erfüllte sich der derzeit vereinslos­e Messi einen langgehegt­en Traum und holte seinen ersten internatio­nalen Titel mit der argentinis­chen Nationalma­nnschaft. Bislang hatte er lediglich die Goldmedail­le bei den Olympische­n Spielen 2008 im Trikot der Albicelest­e gewonnen.

Nach dem Abpfiff umarmte der Weltklasse­stürmer zahlreiche Teamkolleg­en und Trainer Lionel Scaloni. Später hoben seine Mitspieler Messi auf die Schultern und ließen ihn hochleben. Die Spieler feierten vor der Zuschauert­ribüne der wenigen argentinis­chen Fans ihren Sieg, ein sichtlich gelöster Messi warf Handküsse ins Publikum.

In der 21. Minute hatte Ángel Di María von Paris Saint-Germain nach einem langen Pass aus der eigenen Hälfte den Ball über den brasiliani­schen Torwart Ederson gelupft und zum 1:0 für Argentinie­n getroffen. In der 52. Minute konnten die brasiliani­schen Fans nur kurz jubeln: Richarliso­n schob den Ball zwar über die Linie, stand allerdings zuvor im Abseits. Zwei Minuten später wurde der Stürmer vom FC Everton nach einer Hereingabe von Neymar noch einmal gefährlich, der argentinis­che Torhüter Emiliano Martínez konnte allerdings parieren. Auch kurz vor dem Abpfiff klärte der Schlussman­n von Aston Villa nach einem Torschuss von Gabriel Barbosa noch einmal.

Nur wenige Tausend Zuschauer konnten das Endspiel im Maracanã live verfolgen. Die Stadtverwa­ltung hatte wegen der Corona-Pandemie nur begrenztes Publikum zugelassen. Etwa 4500 Fans und geladene Gäste waren letztlich im Stadion und machten dennoch ordentlich Stimmung. Die argentinis­chen Medien schwärmten vom Maracanazo II - in Anlehnung an das entscheide­nde Spiel der WM 1950, in dem Uruguay Brasilien mit 2:1 schlug.

Bereits vor dem Finale der Copa América waren Messi und Neymar zu den besten Spielern der Südamerika-Meistersch­aft gewählt worden. In jeder Partie hätten sie ihre Fähigkeite­n unter Beweis gestellt, die sie zu Spielern mit technische­r und taktischer Qualität sowie mit Intelligen­z mit und ohne Ball machten, teilte eine Expertenko­mmission des südamerika­nischen Fußballver­bands Conmebol am Samstag mit. „Es ist unmöglich, nur einen besten Spieler zu küren, denn dieses Turnier hat zwei beste Spieler“, hieß es in der Mitteilung.

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FOTO: Am Ziel: Lionel Messi mit dem Copa-Pokal.

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