Djokovic stellt mit sechstem Wimbledon-Titel Rekord ein
Der Serbe hat mit dem 20. Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier zu den beiden Rekordhaltern Roger Federer und Rafael Nadal aufgeschlossen.
LONDON (dpa) Der ersehnte Rekord gehört nun auch Novak Djokovic, der Weg zum besten Tennisspieler der Geschichte ist nicht mehr weit. Mit dem sechsten Wimbledonsieg hat der Weltranglisten-Erste wie seine langjährigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal nun sagenhafte 20 Grand-Slam-Titel auf dem Konto. Djokovic setzte sich 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 6:3 gegen den italienischen Final-Debütanten Matteo Berrettini durch. Djokovic fehlen nur noch zwei Schritte zu einer im Herren-Bereich einmaligen Großtat. Sollte der 34-Jährige in Tokio Olympia-Gold holen und auch die US-Open-Trophäe abräumen, hätte er den Golden Slam geschafft. Das gelang bisher nur Steffi Graf 1988. Der sogenannte Grand Slam – den Gewinn der vier wichtigsten Turniere in einer Saison – schaffte zuletzt Rod Laver 1969. Seine Landsfrau Margaret hält mit 24 Grand-Slam-Titel den Allzeit-Rekord.
Djokovic wirkte in seinem 30. Grand-Slam-Finale anfangs ungewöhnlich nervös. Der überragende Spieler dieses Jahres hatte nach seinem Halbfinale betont, wie viel ihm der Rekord seiner Rivalen Federer und Nadal bedeutet. Der Nummer eins der Welt unterliefen mehrere Doppelfehler, das ließ Berrettini aber ungestraft. Es schien, als würde auch der 1,96 Meter lange Außenseiter in seinem bisher größten Match erst einmal mit sich selbst zu tun haben. So hatte Djokovic beim 5:2 einen
Satzball. Doch den vergab er. Nun war auch Berrettini im Finale angekommen und gewann den Tiebreak. Doch die Nummer eins spielte nach dem ersten Rückstand seit dem Auftaktmatch ungerührt weiter und war vor den 15.000 Fans am Ende ungefährdet, weil er nun stark aufschlug, gewohnt gut verteidigte und attackierte, wenn es möglich war.