Rheinische Post

Rochusclub weiter sieglos

Der Tennis-Bundesligi­st unterliegt am zweiten Spieltag auch in Köln.

- VON TINO HERMANNS

Da war mehr drin. Das wusste auch Detlev Irmler nach der 1:5 Niederlage in der Tennis-Bundesliga­partie seiner Mannschaft beim Kölner THC Stadion Rot-Weiss. „Wir hätten ein 3:3 erreichen können“, sagte der Rochusclub-Teamchef. „Aber hätte, wenn und aber bringt nichts. Fakt ist, wir haben in Köln nur ein Match gewonnen.“Und das sicherte sich auch nicht der nach Ansicht des Teamchefs beste Spieler des Tennistage­s am Kölner Olympiaweg. Henri Squire unterlag unglücklic­h Routinier Dustin Brown. Und auch im Doppel an der Seite von Mika Berghaus gab es für den gebürtigen Düsseldorf­er nichts zu gewinnen. Berghaus war eigentlich auch gar nicht als Spieler vorgesehen, da er gesundheit­lich angeschlag­en ist. Er musste aber ran, nachdem im vierten Einzel Düsseldorf­s Leopold Zima mit dem Fuß umgeknickt war und kein Doppel mehr spielen konnte. „Ich hoffe, dass kein Band verletzt ist“, so Irmler. „Aber Henri macht mir große Freude. Er hat die Erwartunge­n voll erfüllt und war sowohl im Einzel als auch im Doppel bester Mann auf dem Platz.“Der Teamchef musste aber einräumen, dass sein Schützling noch an den „Nerven aus Stahl“arbeiten muss. „Henri lag auch im zweiten Satz Break vor und wenn er das durchservi­ert, gewinnt er“, analysiert­e der Teamchef. „Aber er spielte dann etwas zu zögerlich. Für einen jungen Spieler ist es normal, er muss durchs Fegefeuer gehen.“

Ähnlich begeistert ist Irmler von Teymuraz Gabashvili. Der 36-Jährige kämpfte und spielte wie in alten Tagen, als er auf Weltrangli­stenpositi­on 43 stand, und besiegt so Benoit Paire in zwei Sätzen. „Das war echt klasse. Allein für dieses Match hat sich der Besuch der Tennis-Bundesliga bereits gelohnt“, urteilte Irmler.

Mehr gab es für Düsseldorf aber nicht zu gewinnen, denn auch die drei Matches, die im dritten Satz per Champions-Tiebreak entschiede­n wurden, schnappten sich die Kölner. Zudem hängt der Haussegen im Rochuscliu­b-Kader

schief. Irmler hielt sich an die Vorgaben und verzichtet­e aufgrund der 14-tägigen Quarantäne­regelung für nationale Veranstalt­ungen auf Spieler, die zuvor in Wimbledon aktiv waren. Deshalb beschweren sich jetzt beispielsw­eise Jaume Munar, Matwe Middelkoop und Sander Arends, weil sowohl im ersten Match in Rosenheim, als auch in Köln auf der Gegenseite Wimbledon-Spieler dabei waren. „Regionale Gesundheit­sämter dürfen Ausnahmere­gelungen treffen. Damit sind die Heimmannsc­haften im Vorteil“, ärgert sich Irmler und hofft, dass er seine verärgerte­n Jungs wieder einfangen kann, damit sie den Rochusclub im Kampf um den Klassenerh­alt tatkräftig unterstütz­en.

Die Spiele:

Benoit Paire – Teymuraz Gabashvili 4:6, 5:7; Mischa Zverev – Kimmer Coppejans 6:7 (4), 6:1, 10:2; Dustin Brown – Henri Squire 6:7 (5), 6:3, 10:8; Adam Pavlasek – Leopold Zima 6:2, 2:0 (Aufgabe Zima); Paire/Pavlasek – Gabashvili/Zverev – 3:6, 6:2, 107; Brown/Daniel Brands – Squire/Mika Berghaus 6:3, 6:2

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