Fortuna ist bereit für den Neuanfang
Manchmal brauchen Dinge auch einfach Zeit. Fortuna brauchte ein wenig, um sich über die große Liebe hinwegzutrösten. Weil man im Fußball aber nicht einfach so weitermachen kann, wurde jemand Neues engagiert. Uwe Rösler mühte sich nach Kräften, aber über allem schwebte für viele nach wie vor Friedhelm Funkel. Eine faire Chance hatte der alte Neue so in Wahrheit nicht.
Nun ist Christian Preußer da und schon nach seinen ersten Wochen im Amt spürt man, dass dieser Trainer in der Lage sein kann, den Neuanfang zu moderieren. Das Trainingslager hat diesen Eindruck verstärkt – wohlwissend, dass man sich für Gefühle wenig kaufen kann, wenn am Ende zu wenig Punkte auf dem Konto stehen. Preußer geht offen mit allen um sich herum um. Er ist neugierig, hinterfragt, setzt klare Grenzen. Freundlich, aber bestimmt.
Preußer ist ein moderner Fußballlehrer – mit einem Blick für das, was außerhalb des Rasens passiert. So jemanden hat Fortuna gebraucht. Fachwissen ist das eine, Vermittlung das andere, Begeisterung zu erzeugen, die schwierigste Herausforderung. Bislang hat der 37-Jährige eine ganz angenehme Mischung gefunden. Er redet Klartext und verschanzt sich nicht hinter diplomatischen Floskeln. Er formuliert klare Ansprüche unter Berücksichtigung der Realitäten. Wohin die Reise in Düsseldorf führen kann? Ungewiss.
Er will gerade alles besonders gut machen. Er wird sich als Persönlichkeit weiterentwickeln, selbst wenn er auch mal krachend scheitert. Mit der falschen Taktik. Der falschen Auswechslung. Aber genau diese Erfahrungen sind es, die er machen muss. Wie ein Charakter wirklich ist, zeigt sich im Sturm. Noch ist alles um ihn herum in Düsseldorf vergleichsweise ruhig. Noch.