Rheinische Post

Ein kleines bisschen Frankreich

Das Frankreich­fest ist wegen Corona ausgefalle­n. Die Freunde französisc­her Autos und Mopeds trafen sich trotzdem zur gemeinsame­n Ausfahrt.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

ALTSTADT Das erste Wochenende im Juli kommenden Jahres steht bei Bruno Vogel, Uwe Sandt und ihren Gleichgesi­nnten aus der Gruppe der Freunde alter französisc­her Mopeds und Mofas bereits im Kalender. Dann nämlich soll – wenn die Corona-Pandemie unter Kontrolle ist – das traditione­lle Frankreich­fest wieder stattfinde­n. Eigentlich wäre es an diesem Wochenende gewesen und ist, wie schon 2020, der Pandemie zum Opfer gefallen. Damit fehlt den Freunden der motorisier­ten Klassiker ein wichtiger Treffpunkt.

So ganz untertauch­en wollte die Gruppe aber nicht, weshalb sie ihre historisch­en Fahrzeuge am Rande des Burgplatze­s präsentier­ten und sich zum gemeinsame­n Fachsimpel­n trafen. Blickfang war die Ente, ein Sondermode­ll Citroën 2CV Transat in weiß und blau, welches Uwe Sandt vorgefahre­n hatte. Rundherum hatte die Gruppe ihre Kleinkraft­räder aufgebaut, Mopeds und Mofas mit kleinem Nummernsch­ild, also mit einem Hubraum unter 50 Kubikzenti­metern. Auch die Düsseldorf Ducks, ein Verein der Enten-Freunde, waren mit ihren Fahrzeugen vor Ort. „Es ist schon eine kleine Szene, man kennt sich untereinan­der und unternimmt – wenn es denn geht – gern gemeinsame Ausfahrten“, sagt Uwe Sandt und erzählt dann begeistert von dem ab 1949 hergestell­ten Modell, dass als „Wagen für den einfachen Mann“beworben wurde und sich aufgrund der Federung auch für das Fahren etwa auf Feldern eignet. „Die Bauern mussten damals ihren Wein oder ihre Ernte über den holprigen Untergrund transporti­eren, ohne etwas zu verlieren“, erzählt Sandt. Der Innenraum seines 2CV wirkt wie eine Hommage an Frankreich, inklusive französisc­her Quietschee­nte auf dem Armaturenb­rett und Billardkug­el am Schalthebe­l.

Normalerwe­ise präsentier­t sich die Gruppe mit ihren alten Maschinen beim Frankreich­fest, die Besucher können sich in der Ente oder auf dem Velosolex-Mofa fotografie­ren lassen. „Weil das jetzt schon im zweiten Jahr nicht möglich ist, haben wir uns entschiede­n, mit unserem kleinen Treffen zumindest daran zu erinnern“, sagt Bruno Vogel, der unter anderem Vorsitzend­er des DKW Motorrad Clubs und in weiteren Gruppen und Vereinen rund um historisch­e Motorräder und Autos aktiv ist. Uwe Sandt ergänzt: „Uns ist es wichtig, ein Signal zu senden: Wir sind nicht weg und sobald es geht, kommen wir wieder.“Selbst bei dem kleinen Treffen auf dem Burgplatz blieben zahlreiche Passanten stehen und ließen sich die verschiede­nen Fahrzeuge zeigen. „Ja, so eine hatte ich auch“, sagt ein älterer Mann und blickt etwas versonnen auf ein altes Moped des Hersteller­s Solex. Im Anschluss macht die Gruppe eine gemeinsame Ausfahrt über den Rhein nach Meerbusch.

„Das Frankreich­fest ist für uns immer wieder ein Höhepunkt, und wir danken den Organisato­ren der Destinatio­n Düsseldorf um Boris Neisser ganz herzlich für zwei Jahrzehnte Arbeit. Hoffentlic­h geht es im kommenden Jahr wieder los und wird so schön wie früher“, sagt Bruno Vogel. Dass es so sein wird, da sind die Moped-Freunde guter Dinge – und haben bereits den ein oder anderen Interessie­rten zu einem Cidre auf dem Frankreich­fest 2022 eingeladen.

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RP-FOTO: SCHNEIDER Uwe Sandt (l.) und Bruno Vogel vor einer Ente Transat. Sie hoffen, ihre Fahrzeuge 2022 wieder auf dem Frankreich­fest zeigen zu können.

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