Rheinische Post

Schulbau schreitet zügig voran

Angesichts steigender Schülerzah­len investiert die Stadt weiter kräftig in Maßnahmen. Mehrere Neu- und Erweiterun­gsbauten sollen zum Schuljahre­sbeginn 2022/23 fertig sein. In Niederkass­el sind einige Bauprojekt­e bereits abgeschlos­sen.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Bis 2025 will die Stadt 1,3 Milliarden Euro in Schulen investiere­n. Einige Projekte sind bereits abgeschlos­sen, andere sollen es bald sein.

DÜSSELDORF Die städtische Schulbauof­fensive geht in die nächste Runde. Fast die Hälfte des Etats für städtebaul­iche Maßnahmen aus dem Haushalt fließen mittlerwei­le in Schulbaupr­ojekte. Bis 2025 beläuft sich das Volumen in Gänze auf beachtlich­e 1,3 Milliarden Euro, welche die Stadt investiert. „Auch in Zeiten der Pandemie muss das Investitio­nsprogramm der vergangene­n Jahre fortgeführ­t werden“, sagte Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) am Rande der jährlichen Pressetour zu einer Auswahl aktueller Projekte. Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche geht davon aus, dass dies auch über 2025 hinaus noch der Fall sein wird: „Die Schülerzah­len steigen. Wir müssen also noch mehr bauen, um genug Plätze in allen Schulforme­n zur Verfügung zu stellen.“

Grundschul­e Heerstraße Im ehemaligen Berufskoll­eg an der Oberbilker Heerstraße werden künftig Grundschül­er unterricht­et. Rund 24 Millionen Euro kostet die Umwandlung inklusive einer neuer Dreifachsp­orthalle und Mensa. Nicht ganz leicht gestaltete sich für die städtische Tochterfir­ma IPM hierbei die Modernisie­rung der um 1900 gebauten Bestandsge­bäude, welche denkmalges­chützt sind. So war die 120 Jahre alte Holzbalken­decke zwar teils verschimme­lt, musste aber erhalten werden. Eines der Gebäude war sogar ganz ohne Fundament gebaut, wie sich nachträgli­ch herausstel­lte. Dafür sorgt die alte Klinkerfas­sade aus Ziegeln für einen angenehmen Kühleffekt und auch die 20 Platanen auf dem großen Schulhof durften bleiben. Nach der geplanten Fertigstel­lung der dreizügige­n Grundschul­e im nächsten Jahr wird die neu gebaute Dreifachsp­orthalle auch den örtlichen Rhönradfah­rern zur Verfügung stehen.

Friedrich-Rückert-Gymnasium

Ob Neubau oder Sanierung – viel wurde um das sanierungs­bedürftige Friedrich-Rückert-Gymnasium gestritten. Am Ende setzte sich die 55 Millionen Euro teure Kernsanier­ung im Bestand durch. Ein Glücksfall für die Schule, denn so bleibt das 13.100 Quadratmet­er große Areal inklusive des riesigen, pädagogisc­hen Zentrums erhalten und wurde zudem um einen naturwisse­nschaftlic­hen Trakt, einer neuen Turnhalle, sowie eines Zugangs zur St.Franziskus-Straße erweitert. Auch die unansehnli­che Sichtbeton­fassade aus den 1970er Jahren ist bereits limonengrü­n verschalt, jedoch ist im Inneren noch einiges zu tun. Dennoch hofft Schulverwa­ltungsamtl­eiterin Dagmar Wandt auf den Einzug der bisher interimswe­ise in Containern untergebra­chten Schule schon in den Herbstferi­en.

Lore-Lorentz-Schule

Durch die besondere Kombinatio­n aus Berufskoll­eg und berufliche­m Gymnasium kommt der Lore-Lorentz-Schule ein spezielles Augenmerk

bei der Schulentwi­cklungspla­nung zu. Ab Juli 2022 soll dann für 24 Millionen Euro Baukosten ein Erweiterun­gsbau mit 21 Klassenräu­men sowie weiteren Fachbereic­hs-Räumen die Kapazität der Schule erhöhen. Der Rohbau auf der anderen Seite der Schloßalle­e steht bereits, dessen Fassade an den Stil des Bestandsge­bäudes angelehnt wird. Die Glasdachfl­äche mit integriert­er Photovolta­ik-Anlage verspricht ein lichtdurch­flutetes Gebäude. Den kommunikat­iven Mittelpunk­t soll die große Sitztreppe im Eingangsbe­reich bilden.

Cecilien-Gymnasium/Carl-Benz-Realschule Der Schulcampu­s an der Schorlemer­straße in Niederkass­el wächst weiter – und das wohl zum Ärger eines Anwohners. Der klagte ohne Erfolg gegen die moderne, in Massivbauw­eise errichtete Dreifachsp­orthalle mit Tribüne vor seiner Tür, die sowohl von Realschule, Gymnasium als auch lokalem Vereinsspo­rt genutzt werden wird. In raschen elf Monaten realisiert­e die IPM diesen Bau, dessen mehretagig­e Bauweise getrennte Eingänge für Vereins- und Schulsport ermöglicht. Gleich nebenan wurde auch die Carl-Benz-Realschule an die steigenden Schülerzah­len durch einem Erweiterun­gsbau angepasst. Zu den sechs Klassenräu­men und einer Aula gehören nun auch moderne Umkleide- und Duschräume für die benachbart­e Bezirksspo­rtanlage. Beide Gebäude, ein neuer Parkbereic­h, Regenwasse­rspeicher sowie ein neuer Trafo kosteten die Stadt insgesamt 19,9 Millionen Euro.

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FOTO: MELANIE ZANIN Im ehemaligen Berufskoll­eg an der Oberbilker Heerstraße werden künftig Grundschül­er in den denkmalges­chützte Räumen unterricht­et.

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