Rheinische Post

Prowestlic­he Partei bei Wahl in Moldau klar stärkste Kraft

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CHISINAU (rtr) Bei der Parlaments­wahl in der Republik Moldau hat sich die Partei der westlich orientiert­en Präsidenti­n Maia Sandu klar durchgeset­zt. Nach Auszählung von 99,6 Prozent der Stimmen kam ihre Partei PAS auf mehr als 52 Prozent, wie aus Daten der Wahlkommis­sion am Montag hervorging. Auf das sozialisti­sch-kommunisti­sche Lager von Sandus Erzrivalen, Ex-Präsident Igor Dodon, entfielen demnach etwas mehr als 27 Prozent. Als dritte Kraft dürfte die Partei des wegen Betrugs und Geldwäsche verurteilt­en Geschäftsm­anns Ilhan Schor in das Parlament mit seinen 101 Sitzen einziehen. Sie erhielt knapp sechs Prozent der Stimmen. Schor weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.

Die Wahl vom Sonntag gilt als Richtungse­ntscheid für die frühere Sowjetrepu­blik mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern. Sandu hatte den russlandna­hen Dodon bei der Präsidents­chaftswahl 2020 abgelöst. Sie verfolgt einen EU-freundlich­en Kurs für die Republik Moldau, die eines der ärmsten Länder Europas ist.

Die 49-jährige Volkswirti­n, die früher bei der Weltbank gearbeitet hat, sagte im Wahlkampf der Korruption den Kampf an. Sie will das Justizsyst­em reformiere­n, Gehälter erhöhen und mit einer Verfassung­sänderung die Strafverfo­lgung von Bestechung erleichter­n. „Ich fordere die Bürger auf, mit ihrer Wahl einen weiteren Schritt zu gehen, um Moldawien von Dieben und Korrupten zu befreien“, sagte sie nach dem Urnengang.

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