Rheinische Post

Laschet entfacht neuen Streit um Teilung des CO2-Preises

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BERLIN (dpa) Bleiben Mieterinne­n und Mieter doch nicht auf den CO2-Zusatzkost­en beim Heizen sitzen? Unions-Kanzlerkan­didat Armin Laschet hat eine neue Debatte ausgelöst: „Die jetzige Lösung, dass der Vermieter quasi gar nichts leistet, wird keinen Bestand haben“, sagte er im ARD-Sommerinte­rview. Ob aber nun vor der Wahl noch etwas passiert, scheint fraglich.

Seit Jahresbegi­nn verteuert ein CO2-Preis im Verkehrs- und Wärmeberei­ch fossile Energieträ­ger. Das bedeutet: Das Heizen etwa mit einer alten Ölheizung wird teurer. Der CO2-Preis liegt bei 25 Euro pro Tonne und steigt in den kommenden Jahren. Wie Check 24 errechnet hat, verursacht ein CO2-Preis von 25 Euro bei einer Familie mit Mietwohnun­g und einem Verbrauch von 1000 Litern Heizöl pro Jahr Zusatzkost­en von knapp 79 Euro.

Vor allem auf Drängen der SPD hatte sich die Bundesregi­erung im Mai auf einen Kompromiss geeinigt: Vermieter sollten die Hälfte der Kosten für den CO2-Heizkosten­aufschlag tragen. Dann allerdings kam das Veto aus der Unionsfrak­tion. Begründung: Vermieter seien nicht die Verursache­r von Heizkosten.

Laschet sagte nun, man brauche eine Lösung, die beiden gerecht werde. Er wies darauf hin, dass Vermieter oft Menschen seien, die ein einziges Haus hätten: „Das ist deren Altersvors­orge.“Die SPD reagierte skeptisch. Fraktionsv­ize Sören Bartol sagte: „Ich traue Armin Laschet nicht über den Weg. Wir hätten die Mehrkosten längst fair aufteilen können.“Der Deutsche Mieterbund forderte, die Unionsfrak­tion müsse ihre Blockadeha­ltung korrigiere­n. Der Eigentümer­verband Haus & Grund dagegen kritisiert­e Laschet. „Ein Aufweichen des Verursache­rprinzips wäre falsch“, sagte Gerold Happ, Mitglied der Bundesgesc­häftsführu­ng.

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