Per Swipe zum Liebesglück?
Wer auf Plattformen wie Tinder & Co. nach einer ernsten Beziehung sucht, wird oft enttäuscht. Doch kann man der Unverbindlichkeit des Online-Datings auch entkommen und im Netz einen Partner finden?
Liebe auf den ersten Swipe? Eher nicht. Singles mit Beziehungsabsichten verbuchen auf Online-DatingApps wie Tinder & Co. meist enttäuschende Resultate. Die Online-Dating-Welt scheint schnelllebig, unpersönlich und unverbindlich zu sein. Trotz des negativen Images sind Dating-Apps aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie also kann man der Schnelllebigkeit des Online-Datings entkommen und Verbindlichkeit finden?
Die moderne Welt ist schnell und hektisch. Da ist es kein Wunder, dass es auch beim Online-Dating rasant zugeht. Das Dating auf Tinder erscheint rastlos: Mit einem Klick ist die App installiert, ein einzelner Swipe nach links oder rechts entscheidet darüber, ob man einen Menschen kennenlernt – oder nicht. Wenn es dann „Match!“heißt, kann sofort losgechattet und im besten Fall ein Treffen vereinbart werden. Antwortet das Gegenüber jedoch zu langsam, zu langweilig oder zu anzüglich, bedarf es nur eines Klicks und das Match wird wieder aufgelöst.
Kommt noch jemand Besseres?
Virtuell fällt es vielen leichter, den ersten Schritt zu machen. Wenn das nicht klappt, schreibt man eben dem oder der Nächsten. Die Auswahl an potenziellen Partnerinnen und Partnern ist riesig. Die Liebe scheint ständig verfügbar und quasi direkt um die Ecke zu sein. Logisch also, dasss da andauernd die Frage im Kopf herumspukt: Kommt noch jemand Besseres? Vielleicht bin ich von dem perfekten Partner ja nur noch einen Swipe entfernt?
„Quantität statt Qualität“ist das grundlegende Problem des Datingverhaltens. Viele Nutzerinnen und Nutzer sammeln nur Matches, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern. An einem Gespräch oder einem tatsächlichen Treffen sind sie gar nicht interessiert. Zudem ist gerade einmal etwas über die Hälfte der Menschen auf Tinder tatsächlich Single. Die Plattform scheint eine Spielwiese der Unverbindlichkeiten und Seitensprünge zu sein.
Viele Matches werden auch warmgehalten. Für den Fall, dass gerade niemand Besseres in Aussicht ist, wird sich mit einer Person aus der Warteschlange getroffen. Immer wieder werden unverbindliche Verbindungen eingegangen, aber nur so lange, bis jemand kommt, der oder die einem noch besser gefällt. Eine Übergangslösung mit Ablaufdatum. Häufig reicht es am Ende nicht einmal mehr für ein „Tschüss“, stattdessen wird die Person einfach geghosted. Das plötzliche Verschwinden scheint bei Tinder eine gängige Methode zu sein, einem klärenden Gespräch aus dem Weg zu gehen.
Ein springender Punkt ist, dass durch Tinder viele Dates zustande kommen, die ohne die App wohl niemals stattgefunden hätten. Im echten Leben hätte man bei vielen Personen gleich gemerkt, dass es einfach nicht passt, und sich gar nicht erst auf ein Date eingelassen. Ein kurzer Text in der Bio und ein paar Selfies ersetzen eben nicht den realen ersten Eindruck. Und leider steigt mit der Anzahl enttäuschender Dates auch der Frust. Willkommen im Social-MediaDating! Wie um alles in der Welt soll man in diesem ganzen Wirrwarr denn nun einen festen Partner oder eine feste Partnerin finden?
Es ist nicht alles schlecht
Aber natürlich ist nicht alles am Online-Dating schlecht. Tinder & Co. machen es einem leicht, mit wenig Aufwand neue Menschen kennenzulernen, ohne überhaupt das Haus verlassen zu müssen. Perfekt also in Zeiten einer Pandemie oder für Leute, die wegen eines vollgepackten Alltags wenig Zeit haben, draußen auf die Suche zu gehen. Immer wieder hört man von glücklichen Pärchen, die sich über eine App kennengelernt haben. Und auch wenn es nicht gleich die große Liebe ist: Dates können schließlich trotzdem Spaß machen. Vielleicht entsteht sogar eine neue Freundschaft.
Es kann also funktionieren, Dating-Apps zu benutzen, ohne ständig frustriert oder enttäuscht zu sein. Dabei kann es aber durchaus sinnvoll sein, sich vorher über einige Dinge klar zu werden. Wie kann man es also schaffen, der Schnelllebigkeit des Online-Datings zu entkommen, ohne ganz darauf verzichten zu müssen?
Überlege dir zuerst, welche Dating-App zu dir passt. Neben Tinder gibt es zum Beispiel auch Apps wie Bumble. Hier müssen Frauen den ersten Schritt machen. Im Profil geben die Nutzerinnen und Nutzer außerdem oft mehr über sich preis als bei Tinder, alles wirkt etwas persönlicher.
Da kommen wir gleich zu einem weiteren wichtigen Punkt: deinem Dating-Profil. Mache dort auf jeden Fall erkennbar, wonach du suchst, und äußere deine Vorstellungen konkret und ehrlich. Verstecke dich nicht hinter Filtern, sondern zeige dich so, wie du bist. Wenn dein Profil authentisch ist und dich wirklich widerspiegelt, ist es viel einfacher, Leute zu finden, die zu dir passen.
Qualität vor Quantität
Auch gilt: Qualität vor Quantität! Swipe nicht wahllos, sondern mit Bedacht. Benutze deine Dating-App bewusst und baue keinen Erwartungsdruck auf. Wichtig ist, den Spaß bei der Sache nicht zu verlieren. Wenn dir alles zu viel wird, leg dein Handy einfach weg und gönn dir mal eine online-dating-freie Woche.
Versuche nicht, krampfhaft jemanden zu finden. Stundenlanges Swipen macht einen nur verrückt und unglücklich. Versuche stattdessen, dein Dating-Leben zu entschleunigen und achtsamer zu gestalten. Schreibe nicht mit Leuten, nur weil du mit irgendjemandem schreiben möchtest, sondern höre auf dein Bauchgefühl. Wenn dir jemand nicht gefällt, dann verschwende nicht deine und die Zeit der anderen Person. Atme mal wieder durch und mache eine Dating-Pause. Beschäftige dich mit Dingen, die dir Spaß machen, und tu dir selbst etwas Gutes. Konzentriere dich ganz alleine auf dich selbst und deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten kann nämlich ganz schön anstrengend sein!
STADTMITTE Das Einkaufszentrum Sevens an der Königsallee wird ab Herbst 2022 umfassend umgebaut – Hauptmieter Saturn verkleinert in diesem Zusammenhang offenbar seine Fläche deutlich. Künftig nutzt der Elektronikmarkt nach Informationen unserer Redaktion nur noch das erste und zweite Obergeschoss des Centers, die drei Etagen darüber sollen unterdessen von Handels- zu Büroflächen umgewandelt werden. Der Eigentümer des Shopping-Centers, CBRE Global Investors, bestätigte am Montag auf Anfrage unserer Redaktion seine Umbaupläne.
Das Unternehmen spricht von einer „Repositionierung“des Einkaufszentrums in Top-Lage an der östlichen Kö. „Der Umbau in den Obergeschossen bietet uns Gelegenheit, das Objekt umweltfreundlich und nachhaltig umzugestalten und unser Ziel der CO2-Neutralität im Portfolio voranzutreiben“, sagt der Geschäftsführer von CBRE Global Investors in Deutschland, Marius Schöner.
Der Büroteil soll demnach über einen neuen Eingang an der Steinstraße erschlossen werden. Ein neues Dach, neue Fenster und Fassadenteile sorgen für mehr Tageslicht in den Büros, eine neue Haustechnik soll das Gebäude insgesamt energieeffizienter machen. Die Mietfläche wird sich durch die Umbauarbeiten den Angaben nach vergrößern: Vorgesehen ist eine Aufstockung um ein Teilgeschoss, durch die rund 800 Quadratmeter hinzukommen; zudem entstehen mehrere Dachterrassen mit insgesamt 280 Quadratmetern Fläche. An der Nordfassade des Sevens werden neue Fenster angebracht – wo das nicht möglich ist, sollen die Sanitäranlagen, Besprechungsund Lagerräume geschaffen werden.
Einzelhandelsflächen über mehrere Stockwerke in der Innenstadt sind immer weniger gefragt. „Kundschaft wie Einzelhandelsmieter präferieren Standorte in den unteren Etagen“, sagt Schöner. Schon beim Kauf des Gebäudes (2015; Vorbesitzer des Sevens war Signa) habe man vor diesem Hintergrund eine Teilumwandlung in Planung gehabt: „Wir setzen hier darauf, die Immobilie so vielen unterschiedlichen Mietern wie möglich zugänglich zu machen, die am Ende durch die Mischnutzung voneinander profitieren können.“
Das erste und zweite Obergeschoss sollen im Zuge des Umbaus ebenfalls renoviert werden, aber weiter als Handelsflächen erhalten bleiben. Insgesamt 3660 Quadratmeter werden in diesen Etagen dann für Handel genutzt – nach bisherigen Informationen unserer Redaktion auch weiterhin vom bisherigen Ankermieter Saturn.
MediaMarktSaturn Deutschland äußerte sich auf Anfrage unserer Redaktion nicht zu seinen Plänen für den Standort Kö, sondern nimmt lediglich allgemein Stellung zu seiner Strategie. „Grundsätzlich überprüft MediaMarktSaturn Deutschland sein Markt-Portfolio fortlaufend auf Möglichkeiten zur Optimierung“, erklärte eine Sprecherin: „Daraus können Veränderungen von Flächengrößen, Neueröffnungen oder auch Schließungen auf Grund besonderer Gegebenheiten bei einzelnen Märkten resultieren.“
In welcher Form das Sortiment an der Kö erhalten bleiben wird und ob einzelne Abteilungen verschwinden, ist also komplett offen. Dass Saturn das Sevens komplett verlässt, gilt hingegen als unwahrscheinlich – das Center trägt bisher sogar den Beinamen „Home of Saturn“.
Der Bauantrag für die nun geplanten Modernisierungen wurde laut CBRE Global Investors im April eingereicht. Die Arbeiten in den Obergeschossen sollen im Herbst des kommenden Jahres starten; die Fertigstellung ist für Herbst 2024 geplant. Die Geschäfte im Erdgeschoss werden von den Arbeiten nicht betroffen sein.
Der Handel in deutschen Innenstädten befindet sich aktuell in einem tiefgreifenden Umbruch. Großflächige Geschäfte werden immer seltener, zahlreiche Händler verkleinern ihre Filialen und nutzen diese vor allem als eine Art Schaufenster für ihr Sortiment und ihre Labels. Vor diesem Hintergrund sehen Immobilien-Experten die geplanten Umbauten in dem Einkaufszentrum optimistisch.
„Das ist eine gute Bürolage – und es ist wahrscheinlich eine gute Entscheidung, sich an dieser Stelle für Büros in den oberen Etagen zu entscheiden“, sagt etwa Sebastian Renke von Savills auf Anfrage. Das Gebäude eigne sich gut dafür; und auch der Zeitpunkt sei passend. Denn die Flächen dürften verfügbar sein, bevor verschiedene andere Büro-Neuentwicklungen in Düsseldorfs zentralem Geschäftsviertel auf den Markt kommen.