Rheinische Post

Neues Gesetz in Ungarn muss Folgen haben!

- Von Hannah Lettl, Texthelden-Jugendreda­kteurin

Während der Großteil Europas im vergangene­n Monat im Rahmen des Pride Month in bunten Regenbogen­farben erstrahlte, um Vielfalt und Toleranz zu feiern, blieb es in Ungarn grau: Am 15. Juni stimmte die Mehrheit des Parlaments für ein Gesetz ab, das Kinder vor Pädophilie und „Homosexuel­lenpropaga­nda“schützen soll. Ab sofort ist die Darstellun­g homound transsexue­ller Paare in sämtlichen Medien damit verboten.Mit der neuen Verordnung schürt die ungarische

Regierung Hass und Ausgrenzun­g, da sie die LGBTQ+-Gemeinscha­ft mit Straftäter­n gleichsetz­t. Lebensweis­en, die von der heterosexu­ellen Norm und von klassische­n Geschlecht­ervorstell­ungen abweichen, werden somit bewusst stigmatisi­ert und kriminalis­iert. Der Kurs, den Ministerpr­äsident Viktor Orbán für sein Land einschlägt, ist klar: Aus sexueller Vielfalt soll ein grauer Einheitsbr­ei werden.

Noch ist Ungarn Teil der Europäisch­en Union, die bekanntlic­h für Demokratie, Freiheit und Menschenre­chte steht. Doch genau diese Werte tritt die Regierung des Landes seit Jahren mit Füßen. Ursula von der Leyens Verurteilu­ng des neuen Gesetzes als „Schande“und die Aufmerksam­keit, die die Erleuchtun­g etlicher Fußballsta­dien in den Farben der Pride-Flagge kürzlich erregte, waren wichtig. Doch jetzt müssen Konsequenz­en für Ungarn folgen, sonst ist die Werteunion nur noch eine Union leerer Worte.

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FOTO: ADOBE STOCK Die LGBTQ+-Szene gerät in Ungarn verstärkt unter Druck.

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