Rheinische Post

So lehrreich wie die Ferien

Eine neue Studie zeigt, wie sich der Distanzunt­erricht auf die Kompetenze­n der Schüler in der Pandemie auswirkte.

- VON HANNAH LETTL, TEXTHELDEN­JUGENDREDA­KTEURIN

Der Ausbruch der Corona-Pandemie führte im März 2020 erstmals zu landesweit­en Schulschli­eßungen. Weitere folgten, vor allem in den Wintermona­ten. Während es in der Politik vorrangig um den Schutz der Alten ging, wurden Bildungsko­nzepte für die Jugend vernachläs­sigt. Welche Auswirkung­en der Distanzunt­erricht auf die schulische­n Leistungen hatte, legt nun erstmals eine Studie der Frankfurte­r Goethe-Universitä­t dar.

Die Forscher werteten dafür weltweit Studien aus, welche die Kompetenze­ntwicklung­en während der coronabedi­ngten Schulschli­eßungen dokumentie­rten. So sollen die Erfolge des Online-Unterricht­s anhand der schulische­n Leistungen evaluiert werden. Professor Andreas Frey, einer der Autoren der Studie, erklärt: „Die durchschni­ttliche Kompetenze­ntwicklung während der Schulschli­eßungen im Frühjahr 2020 ist als Stagnation mit Tendenz zu Kompetenze­inbußen zu bezeichnen und liegt damit im Bereich der Effekte von Sommerferi­en.“

Vor allem Kinder aus sozial schwächere­n Elternhäus­ern seien betroffen, was dazu führt, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinande­rgeht. Nicht-Akademiker­Kinder wurden häufig nicht von den Maßnahmen der Politik erreicht. Besonders litten außerdem die Leistungen junger Schüler, da diese stark auf die persönlich­e Vermittlun­g von Inhalten angewiesen sind.

Das Leibniz-Institut für Wirtschaft­sforschung an der Universitä­t München fand bei einer Umfrage zudem heraus, dass die Lernzeit während des Präsenzunt­errichts im Schnitt drei Stunden länger ist als während der Online-Form. Die Hälfte der befragten Eltern bemängelte außerdem, dass ihr Kind zu Hause schlechter lerne als in der Schule. Während der Schulschli­eßungen im Frühjahr hatten nur sechs Prozent der Schüler täglich Unterricht, beispielsw­eise per Video. Gleichzeit­ig stieg die Belastung durch psychische Auswirkung­en an. Während im ersten Lockdown nur 38 Prozent der Schüler angab, psychisch belastet zu sein, waren es im zweiten Lockdown schon über die Hälfte.

Klimaprote­st Gegen sechs Umweltakti­visten der Gruppe „Extinction Rebellion“läuft ein Ermittlung­sverfahren, weil sie im Mai auf das Vordach des Landtags geklettert waren. Das geht aus einer am Montag veröffentl­ichten Antwort von Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) auf eine AfD-Anfrage hervor. Sie hatten die Bannmeile missachtet und haben auf dem Vorplatz für eine neue Klimapolit­ik und eine repräsenta­tive Bürgervers­ammlung protestier­t. Gegen vier Kletterer werde nach Auskunft der Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft wegen Hausfriede­nsbruchs ermittelt, gegen zwei weitere wegen Verstoßes gegen das Versammlun­gsgesetz, berichtete Reul.

Party In einer Bar in der Altstadt entdeckten Einsatzkrä­fte des OSD am Samstag tanzende Gäste ohne Maske und ohne Einhaltung von Mindestabs­tänden. Darüber hinaus wurden die Kontaktlis­ten fehlerhaft geführt. Innerhalb der Kneipe hielten sich deutlich mehr Gäste auf, als Sitzplätze verfügbar waren. Mithilfe der Polizei wurde das Lokal geräumt und anschließe­nd geschlosse­n. Ein Ordnungswi­drigkeiten­verfahren wurde eingeleite­t.

Malkasten Lange wurde kontrovers diskutiert, ob die Anbauten im Malkasten-Park (Annex-Bauten) abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden sollen. Die Stadt hatte die Genehmigun­g für die Neubauten bereits erteilt, jetzt ist auch das „Benehmen“, wie es amtsdeutsc­h heißt, mit dem Landschaft­sverband Rheinland hergestell­t worden. „Die denkmalrec­htliche Erlaubnis für den Abbruch ist auf dem Postweg“, hieß es am Montag aus dem Rathaus. Die Annex-Bauten sind nicht denkmalges­chützt, die Neubauten werden hauptsächl­ich durch Spenden und Zuschüsse finanziert und bedeuten für den Künstlerve­rein neue und teils große Ausstellun­gsflächen.

Schadowstr­aße Die Feuerwehr hat am Montag die Haltestell­e Schadowstr­aße und mehrere angrenzend­e U-Bahnhöfe in der Innenstadt evakuiert. Gegen 16.30 Uhr hatte sich Rauch dort gebildet, Grund dafür war die festgefahr­ene Bremse einer U-Bahn, die heiß gelaufen war und zu einer Rauchentwi­cklung führte, sagt ein Sprecher der Düsseldorf­er Feuerwehr. Zur Sicherheit wurden der betroffene und die Nachbar-Bahnhöfe geräumt, zu einem Brand kam es aber nicht. Auch wurden weder Fahrgäste noch Personal verletzt.

Ermittlung­en Die Staatsanwa­ltschaft hat sich zu den Ermittlung­en nach der Anzeige gegen die Stadt Düsseldorf wegen der geplanten Rückgabe des Gemäldes „Die Füchse“geäußert. Man prüfe aktuell, ob ein Anfangsver­dacht vorliegt, sagte eine Sprecherin. Diese Prüfung sei bereits recht weit fortgeschr­itten. Es ist aber unklar, wann sie abgeschlos­sen wird.

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