Die Behandlung ist auf Senioren zugeschnitten
Wie unterscheidet sich die Behandlung älterer Patienten von der anderer?
DR. MED. MARKUS GRAF Oft kommt es bei Stürzen älterer Mitbürger zu deutlich komplizierteren Brüchen. Dies liegt an der abnehmenden Knochenqualität, aber auch an der eingeschränkten Fähigkeit, Stürze flexibel abzufangen. Nach Operationen ist eine rasche Belastungsstabilität wichtig. An den Operateur – aber auch an die Implantate werden besondere Herausforderungen gestellt.
Welche Chancen entstehen durch die Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Geriatrie?
DR. GRAF Die frühzeitige Kooperation beider Bereiche bietet die Chance, den älteren Patienten mit all seinen Erkrankungen zu erfassen und ihn optimal auf Operation(en) und weitere Therapien vorzubereiten. Oft ist der Sturz nur das letzte Glied einer Kette von Erkrankungen und zunehmenden Unsicherheiten.
Wie lösen Sie im Alterstraumatologischen Zentrum (ATZ) die Aufgabe?
DR. GRAF Bereits in der Notaufnahme beginnt das alterstraumatologische Zentrum mit der fachübergreifenden Zusammenarbeit. Auf eine OP wird der Patient mit altersgerechten Medikamenten sorgfältig vorbereitet und so schonend wie möglich operiert. Auch die Betreuung danach ist durch eine enge Zusammenarbeit geprägt, um mögliche Verwirrtheitszustände zu vermeiden und frühzeitig physiotherapeutische Maßnahmen zu ermöglichen. Dank der durchgängigen Betreuung durch gewohnte Pflege- und Therapieteams können wir die Möglichkeiten des Patienten deutlich verbessern, in sein gewohntes Umfeld zurückzukehren.