Ernährung und Rheuma
Wer unter einer rheumatischen Erkrankung leidet, kann von einer Nahrungsumstellung profitieren. Ärzte warnen aber vor Mangelzuständen.
Simone F. (51) aus Krefeld fragt: „Ich leide unter einer gelenkrheumatischen Erkrankung. Mit meiner Therapie bin ich zufrieden. Ich würde gerne wissen, ob ich durch eine Ernährungsumstellung noch zusätzlich etwas unternehmen kann.“
Stefan Vordenbäumen Positive Effekte könnten in der Theorie durch eine Anreicherung von Mikronährstoffen und die Herstellung eines entzündungshemmenden Milieus hervorgerufen werden. Beispielsweise werden in pflanzlichen Ölen und Fisch enthaltene mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Körper bevorzugt zu entzündungshemmenden Stoffen umgewandelt, während die in tierischen Eiweißen angereicherten mehrfach gesättigten Fettsäuren bevorzugt zu entzündungsfördernden Arachidonsäureprodukten verstoffwechselt werden.
Um ein derart entzündungshemmendes Milieu zu schaffen, scheint insgesamt eine gesunde mediterrane Diät vorteilhaft zu sein. Dies bedeutet: mehr pflanzliche statt tierische Fette (etwa Olivenöl statt Butter), mehr Früchte, Gemüse und Fisch statt Fleisch.
In klinischen Studien zeigen Untersuchungen über Ernährungsumstellungen bei Rheuma leider meist nur geringe Effekte auf die Krankheitsaktivität. Ausnahmen sind aber belegt, in Einzelfällen für das Meiden von Kuhmilch bei Arthritispatienten. Weiterhin können solche Eliminationsdiäten zu Nährstoffunterversorgungen führen. Wer an Gicht leidet, die durch erhöhte Harnsäurekonzentrationen und -kristallbildung verursacht wird, bei dem ist eine Ernährungsumstellung hingegen eine gut untersuchte Maßnahme. Ziel ist es, die Entstehung von Harnsäure im Körper zu reduzieren, beispielsweise
Das Cholesterin normalisiert sich nach Umstellung
durch Reduktion von Fleisch, Innereien und Meeresfrüchten.
In jedem Fall hat eine gesunde und ausgewogene Ernährung zahlreiche positive Effekte auf die allgemeine Gesundheit. Gut untersucht sind die positiven Effekte einer Normalisierung des Cholesterins und der Fettsäuren sowie der Verzicht auf das Rauchen. Patienten, die ihre Ernährung umstellen möchten, profitieren häufig von einer professionellen Ernährungsberatung. Fast alle Krankenkassen bezuschussen eine solche Beratung.