Neues Medikament überzeugt in Studie
DÜSSELDORF (w.g.) Ein erfreuliches Signal zur Behandlung von Menschen, die unter den Symptomen einer Infektion mit dem Sars-Cov-2-Virus leiden, kommt aus Tel Aviv. Das israelische Unternehmen Redhill hat die Ergebnisse einer neuen präklinischen Studie bekannt gegeben, die eine wirksame Hemmung besorgniserregender Covid-19-Varianten durch das Medikament Opaganib demonstriert.
Es zeigt dem Unternehmen zufolge eine stark hemmende Wirkung gegen die Varianten Beta (Südafrika) und Gamma (Brasilien); das oral verabreichte Medikament, das auf das Zielmolekül in den Wirtszellen ausgerichtet ist, ist voraussichtlich auch gegen andere Varianten, einschließlich der Delta-Variante (Indien), wirksam. Der Abschluss der globalen, vollständig rekrutierten Phase-II/III-Studie mit Opaganib an 475 hospitalisierten Patienten mit Covid-19-Erkrankung wird in den kommenden Wochen erwartet.
Opaganib ist ein führender, oral verabreichter, neuartiger Wirkstoffkandidat, der zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen entwickelt wird. Der doppelte, nämlich entzündungshemmende und antivirale Wirkmechanismus von Opaganib ist auf das Zielmolekül in den Wirtszellen ausgerichtet und behandelt sowohl die Ursache als auch die Symptome von Covid-19. Es entfaltet seine antivirale Wirkung, indem es selektiv Sphingosinkinase-2 (SK2) hemmt, ein Schlüsselenzym, das in menschlichen Zellen produziert wird und vom Virus für seine Replikation genutzt werden kann.
„Die Ergebnisse, die wir bisher mit Opaganib gesehen haben, sind aufregend“, sagte William Severson vom Center for Predictive Medicine an der University of Louisville. „Sie liefern weitere Belege für die antiviralen Fähigkeiten von Opaganib und unterstreichen dessen Potenzial als oral verabreichte Behandlung für Covid-19 und seine kontinuierlich auftretenden Varianten.“
Opaganib ist ein weiterer Versuch, bereits aufgeflammte Infektionen medikamentös zu kontrollieren. Einige Medikamente wie Remdesivir sind längst standardisiert im Einsatz, andere wie Chloroquin sind in Studien durchgefallen und längst ausgemustert. Chloroquin war durch die Werbung des damaligen US-amerikanischen Präsidenten Trump bekannt geworden, der das Medikament vorschnell als „Game Changer“angepriesen hatte. Später musste der Vorschusslorbeer gestutzt werden, zumal Chloroquin durch beträchtliche Nebenwirkungen auffiel.