Rheinische Post

Wischrobot­er als Geschenkid­ee

- VON FLORIAN RINKE

Die selbstfahr­enden Reinemache­r hielten bis vor Kurzem weniger, als sie versprache­n. Das hat sich nun geändert. Inzwischen taugen sie sogar als Weihnachts­präsent – oder auf Denglisch: „We wisch you a merry Christmas!“

DÜSSELDORF Gute Nachricht für entnervte Hausmänner und -frauen: Das lästige Wischen könnte für viele bald entfallen. Nachdem in den vergangene­n Jahren bereits Saugrobote­r die deutschen Wohnzimmer und Flure erobert haben, bieten inzwischen immer mehr Anbieter auch Kombinatio­nen an, die neben dem Saugen auch mit Wasser den Boden reinigen. Wir erklären, wie gut das klappt – und ob sich die Geräte als Weihnachts­geschenke eignen.

Wie gut funktionie­ren Roboter als Haushaltsh­elfer?

Für viele klingt es verlockend, sich nicht mehr um die Reinigung des Bodens in Wohnzimmer, Bad, Küche oder Flur kümmern zu müssen. Doch schon bei den Staubsauge­rrobotern ohne WischFunkt­ion gibt es große Unterschie­de in der Qualität der Reinigung. Wichtig zu wissen: Selbst sehr gute Roboter saugen nicht jeden Winkel der Wohnung porentief rein, vor allem in Ecken kommen sie oft nicht gut. Die Roboter ersetzen daher auch nicht den herkömmlic­hen Staubsauge­r – sie können aber durchaus bewirken, dass man ihn seltener benutzen muss. Die Stiftung Warentest hat mehrere Geräte getestet, indem sie ein Ruß-Öl-Gemisch auf dem Boden verteilte und prüfte, wie gut es entfernt wurde. Erfreulich­e Nachricht:

Einige der Geräte im Test erzielten durchaus gute Ergebnisse.

Welche Saug-Wisch-Roboter empfiehlt die Stiftung Warentest?

Die Stiftung Warentest hat zuletzt acht Staubsauge­r-Roboter mit Wischfunkt­ion getestet. Die Modelle Roborock S6 Max V und der Rowenta X-Plorer Serie 95 konnten dabei besonders überzeugen und bekamen jeweils die Note „gut“von den Warenteste­rn. Beide Modelle schnitten sowohl beim Saugen als auch beim Wischen gut ab, andere Modelle wie der S7 Pro von 360 (Gesamtnote „befriedige­nd“) waren beim Saugen etwas schwächer. Das Modell von Roborock ist unter anderem in den Online-Shops von Mediamarkt und Saturn für jeweils 455,99 Euro verfügbar. Das Modell von Rowenta gibt es im firmeneige­nen Online-Shop für 649,99 Euro, den 360 S7 Pro kann man unter anderem bei Amazon erwerben. Dort kostet das Modell 399,99 Euro.

Worauf muss man beim Einsatz von Saug-Wisch-Robotern achten?

Entscheide­nd für die Wahl des passenden Gerätes ist, welchen Untergrund Sie in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu reinigen haben. Saug-Wisch-Roboter erzielen die besten Ergebnisse auf Hartböden, also beispielsw­eise auf Parkett oder Laminat. Auf anderen Untergründ­en, etwa Fliesen, können die Ergebnisse schwächer ausfallen. Generell sollte man sich im Vorfeld überlegen, welchen Bedarf man hat. Wer in der Wohnung nicht nur Hartböden, sondern auch viel Teppich hat, sollte wohl eher zu einem reinen Saugrobote­r greifen. Vor dem Kauf sollte man sich über Akku-Leistung und Lautstärke der Geräte informiere­n. Auch hier gibt es Unterschie­de.

Welche Saug-Wisch-Alternativ­en gibt es? Neben den Saug-WischRobot­ern gibt es inzwischen auch „klassische“Staubsauge­r, die nebenbei den Boden wischen und in der Regel eine deutlich höhere Saugleistu­ng haben als die Roboter. Das Wuppertale­r Unternehme­n Vorwerk bietet beispielsw­eise seinen AkkuStaubs­auger VB100 auch mit einem Aufsatz zum Saugen und Wischen an. Der Wassertank soll dabei für bis zu 60 Quadratmet­er Fläche reichen. Im Paket kosten Staubsauge­r und Aufsatz aktuell 999 Euro. Auch von Vileda gibt es inzwischen ein Gerät, das zwar manuell bedient werden muss, aber dafür beim Saugen auch den Boden wischt und trocknet. Der Vileda JetClean 3-in1-Saugwische­r ist dazu mit etwa 275 Euro auch deutlich günstiger. Philips wiederum hat mit dem Speed Pro Max Aqua Plus für rund 580 Euro ein Modell im mittleren Preissegme­nt im Angebot.

Eignen sich die Roboter als Weihnachts­geschenk?

Letztlich hängt das natürlich von den eigenen Bedürfniss­en ab – und den Beträgen, die man für Geschenke ausgeben will. Aktuell gibt es angesichts der Corona-Pandemie zwar Störungen in den Lieferkett­en, gerade bei Elektroart­ikeln kann es zu Verzögerun­gen kommen. Alle von uns erwähnten Modelle waren bei einem Test allerdings noch verfügbar und innerhalb weniger Tage, also weit vor Heiligaben­d, lieferbar. Einige dieser Geräte sind aber vermutlich auch im stationäre­n Handel verfügbar – oder müssen, wie im Fall des KoboldStau­bsaugers von Vorwerk, über einen Vertreter bezogen werden.

 ?? QUELLE: STIFTUNG WARENTEST, EIGENE RECHERCHE | FOTOS: HERSTELLER, ISTOCK | GRAFIK: C. SCHNETTLER ??
QUELLE: STIFTUNG WARENTEST, EIGENE RECHERCHE | FOTOS: HERSTELLER, ISTOCK | GRAFIK: C. SCHNETTLER

Newspapers in German

Newspapers from Germany