Wo sich Borussia steigern muss
Gegen den SC Freiburg muss Gladbach einiges wieder besser umsetzen.
MÖNCHENGLADBACH Eine Woche ist vergangen seit der Derby-Schmach. Das 1:4 beim 1. FC Köln ist für Borussia abgehakt, der Fokus längst auf das Spiel gegen den SC Freiburg (Sonntag, 17.30 Uhr) gerichtet. Trainer Adi Hütter betonte am Freitag, dass man die Spiele nicht miteinander vergleichen könne – schon alleine, weil Borussia nun wieder ein Heimspiel habe. Dennoch gibt es für sein Team Punkte, die gegenüber dem Derby vor einer Woche wieder besser umgesetzt werden müssen.
Konstanz Die Partie beim 1. FC Köln verlief in Wellenformen: Mal war der Gastgeber klar tonangebend, mal hatte Gladbach gute Phasen. Freiburg wird Borussia über 90 Minuten alles abverlangen, die Erinnerung an den schwer erkämpften 2:1-Heimsieg gegen die Breisgauer an Ostern dürfte bei den Spielern noch frisch genug sein, um das zu wissen. Da wird Konstanz über die komplette Spielzeit gefragt sein.
Konzentration Der kapitale Fehlpass durch Florian Neuhaus vor dem 1:2, dann die Unaufmerksamkeit der gesamten Mannschaft, die dem FC keine 30 Spielsekunden später das dritte Tor gestattete: Fehler, die Gladbachs Defensive in jüngster Zeit abgestellt hatte. Und im Aufbau tat sich Borussia über weite Strecken schwer, das aggressive Pressing der Hausherren zu überspielen, Matthias Ginters schwache Passquote von nur 60 Prozent sei hier beispielhaft genannt. Freiburg indes wird Borussia ebenfalls stressen wollen, Streichs Mannschaft ist nicht dafür bekannt, sich in der eigenen Hälfte einzuigeln.
Intensität Laufvermögen, Zweikampfhärte, Passschärfe – in allen Bereichen hatte Köln mit seiner emotionalen Spielführung Vorteile. Das darf gegen Freiburg nicht wieder passieren. Jonas Hofmann geht davon aus, dass seine Mannschaft wieder ähnlich gefordert sein wird wie in den vergangenen Spielen: „Freiburg hat eine extrem laufstarke Mannschaft, da kämpft jeder für den Anderen.“Dem muss Borussia mehr entgegensetzen als in Köln.
Abschluss An Torchancen mangelte es in Köln nicht, es waren sogar mehr als in vielen anderen Auswärtsspielen. Mal war es Pech, wie bei den Pfostenschüssen Denis Zakarias und Alassane Pleas. In anderen Szenen fehlte die nötige Präzision im Abschluss. Hinzu kam, dass die Einwechselspieler keine Offensivakzente mehr setzten. Borussia sollte gegen Freiburg also auch in diesem Punkt ihr Heim-Gesicht zeigen: Da schoss sie bislang zwei Tore pro Partie, auswärts weniger als eins.