Rheinische Post

Das Lebenswerk eines Freigeiste­s

- John Huston – Filmkünstl­er und Freigeist,

John Huston war ein Abenteurer und Außenseite­r im risikosche­uen Hollywood. Ein geborener Spieler, stets auf der Suche nach neuen Herausford­erungen. Er war in jungen Jahren Reporter und Offizier der mexikanisc­hen Kavallerie, dann Schauspiel­er, Regisseur und Hobbyfarme­r. Die Dokumentat­ion zeigt ihn in all den verschiede­nen Rollen seines Lebens: als Star der amerikanis­chen Filmwelt, kultiviert­en Sammler, Literaturl­iebhaber, Pferdenarr und Naturfreun­d.

Sein unbändiger Freiheitsw­ille wurde zum Bestandtei­l seiner Legende. Huston gehörte als Drehbuchau­tor, Schauspiel­er und Regisseur zu den Lieblingen der großen amerikanis­chen Studios. Allerdings entschied er sich schon früh dazu, fernab von Hollywood zu leben und zu arbeiten. Was für viele eine Traumfabri­k zu sein schien, war für Huston eher ein abschrecke­nder Ort, der ihn vom Träumen abhielt. Als Mensch und Filmemache­r fühlte er sich zu anderen, grenzenlos­en, von der Natur beherrscht­en Welten hingezogen. Den überwiegen­den Teil seines Lebens verbrachte er in Irland und Mexiko, wo seine persönlich­sten Werke entstanden.

Gleich zu Beginn seiner Karriere, Ende der 40er-Jahre, forderte Huston die Hollywood-Tradition heraus, indem er natürliche Schauplätz­e als Drehorte wählte. Nicht selten nahm er berühmte Filmstars mit in die Wildnis. Sie alle erlebten mit Huston herausford­ernde Drehs zu Filmen wie „Misfits – Nicht gesellscha­ftsfähig“, „The African Queen“, „Moby Dick“oder „Die Nacht des Leguan“. Die Dokumentat­ion zeigt, wie er so die Filmgeschi­chte prägte.

22.10 Uhr, Arte

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