Rheinische Post

Timo Boll plant eine Safari mit Dirk Nowitzki

Der 40-jährige Spieler von Borussia plaudert im „Aktuellen Sportstudi­o“und blickt auf die Zeit nach der Tischtenni­skarriere.

- VON TINO HERMANNS

Timo Boll ist ein Mann der Rekorde. Der 40-Jährige gewann als bisher ältester Spieler bei einer Tischtenni­sWeltmeist­erschaft eine Medaille. Die ist umso höher einzuschät­zen, weil Boll schon mit einer Rippenboge­nentzündun­g zu WM nach Houston anreiste, sich in Texas sozusagen beim ersten Match eine Bauchmuske­lzerrung zuzog und doch erfolgreic­h war. Grund genug für das ZDF, den Borussen ins „Aktuelle Sportstudi­o“einzuladen.

Bolls Leistung ist „ein Riesenerfo­lg“, wie ZDF-Sportstudi­o-Moderator Jochen Breyer befand. „Wir hatten ein gutes ärztliches Team dabei gehabt. Die haben mir wirklich sehr, sehr stark geholfen. Ich habe ganz schön gelitten, aber es hat sich gelohnt“, meinte Boll. Nach vielen

Bällen hatte sich der Routinier mit schmerzver­zerrtem Gesicht an den Bauch gefasst, das war auf den Fernsehbil­dern deutlich zu sehen. „Für mich ist das auch immer schwer anzuschaue­n. Ich denke dann immer: Was war ich denn für ein Jammerlapp­en“, so der Tischtenni­sprofi augenzwink­ernd. „Aber es war es wert, diesmal auf die Zähne zu beißen. Ein Bundesliga­spiel hätte ich wahrschein­lich nicht zu Ende gespielt. Aber meine Auslosung war gut, ich habe in der ersten Runde den Chinesen geschlagen und dadurch war das Feld wirklich sehr offen. Alles war möglich.“

Die Verletzung­en machten es nicht einfacher, doch Tischtenni­s ist ein sehr technische­r Sport, Athletik ist nicht alles. „Man muss schon eine gewisse körperlich­e Fitness haben. Aber man hat gesehen, über Finesse, über Platzierun­g, geschickte­s Spiel kann man doch einiges ausrichten“, erläuterte Boll. „Früher war ich auch ein Spieler, der über die langen Rallys gegangen ist. In den letzten zehn Jahren habe ich mein Spiel meinen körperlich­en Möglichkei­ten angepasst.“So körperscho­nend unterwegs, scheint es für den Senior in der Weltklasse kein Karriereen­de zu geben. So ist auch die siebte Olympiatei­lnahme für Boll nicht ausgeschlo­ssen. Er sagt jedenfalls noch nicht „nein“zu den Spielen 2024 in Paris. „Es ist schwierig, so weit in die Zukunft zu planen. Mit 40 sind zwei, drei Jahre eine lange Zeit. Jede Trainingsw­oche ist hart. Ich hätte es mir auch nicht vorstellen können, mit 40 noch in der Weltspitze mitspielen zu können. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es klappt. Der Sport macht mir immer noch so viel Spaß.“Der Applaus der Sportstudi­oZuschauer war ihm sicher.

Und doch hat er bereits Pläne für die Zeit nach seinem Karrierend­e. Dann möchte Boll mit seinem guten Freund Dirk Nowitzki auf Reisen gehen, am liebsten eine Safari machen. „Ich war schon überall auf der Welt, habe aber nichts gesehen außer den Hallen und Flughäfen.“

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FOTO: IMAGO Timo Boll im Sportstudi­o des ZDF.

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