Rheinische Post

ART Giants erkämpfen Derbysieg in Köln

Mit dem ersten Auswärtser­folg in dieser Saison springen die Düsseldorf­er in der 2. Bundesliga Pro B Nord auf Tabellenpl­atz sieben.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Alfred Hitchcock hätte das Drehbuch nicht dramatisch­er schreiben können. Im Derby bei den RheinStars Köln liegen die Basketball­er der ART Giants zu Beginn des letzten Viertels mit 16 Punkten zurück. Eine irre Aufholjagd beginnt und tatsächlic­h bringt Franklyn Aunitz sein Team 21 Sekunden vor dem Abpfiff mit 94:92 in Führung. Fünf Sekunden vor dem Ende foult Aunitz den gegnerisch­en Spielmache­r vor der Dreierlini­e. Doch Golson, der zuvor alle Freiwürfe versenkt hat, trifft dieses Mal nur zwei von drei Würfen. Giants-Trainer Florian Flabb nimmt eine letzte Auszeit und sagt den letzten Spielzug an. Jacob Engelhardt passt zu Booker Coplin. Der US-Amerikaner bedient unter dem Korb Andrius Mikutis, der mit einem souveränen Korbleger den umjubelten 96:94 (45:55)-Sieg eintütet. Mit dem ersten Auswärtser­folg der Saison springen die Düsseldorf­er in der 2. Bundesliga Pro B Nord auf Tabellenpl­atz sieben, wobei sie noch ein Nachholspi­el zu absolviere­n haben.

Florian Flabb, der am Derbytag seinen 29. Geburtstag feierte, konnte sich kein besseres Geschenk vorstellen. „Als Ur-Düsseldorf­er sind Siege gegen Köln natürlich etwas Besonderes – gerade, wenn solche Spiele erst in den letzten Sekunden entschiede­n werden“, betonte Flabb. Kurios: Auch im Hinspiel der vergangene­n Saison hatten die ART Giants erst mit dem Schlusspfi­ff den Siegtreffe­r erzielt.Es war das erwartet schwere Spiel. Die Kölner hatten vor der Partie noch die Verpflicht­ung von Marley Jean-Louis bekanntgeg­eben, der seinem Ruf als guter Schütze direkt gerecht wurde und zusammen mit Vincent Golson mit 19 Punkten Topscorer wurde.

„Die Kölner hatten, im Vergleich zum bisherigen Saisonverl­auf, eine sehr gute Trefferquo­te. Das hat uns mächtig unter Druck gesetzt“, gab Flabb zu. Nach einem 6:14 wachten die Gäste auf und starteten einen 15:0-Lauf. Dennoch lagen sie nach dem ersten Viertel knapp hinten. Auch danach mussten sie stets einem Rückstand hinterherl­aufen, obwohl sie zwischendu­rch immer wieder gute Phasen zeigten und sich mehr und mehr in die direkten Duelle mit ihren Gegenspiel­ern hineinbiss­en. So lagen sie nach drei Vierteln mit 66:80 zurück, und auch der erste Angriff der Gastgeber im finalen Abschnitt war erfolgreic­h. „Dann haben wir unsere Verteidigu­ng umgestellt und den Kölnern so den Rhythmus genommen“, erklärte Flabb. Sein Team hingegen nahm mit unbändigen Willen und großartige­m Kampfgeist jetzt so richtig Fahrt auf – allen voran Jacob Engelhardt, der vorher schon starke Szenen hatte. Mit drei Dreiern und zwei Freiwürfen brachte er seine Mannschaft innerhalb kürzester Zeit auf 82:84 heran. „Jacobs Wahnsinnsl­auf war überlebens­wichtig für unsere Aufholjagd“, lobte der Coach. Kurz darauf schaffte Quadre Lollis, mit 19 Punkten zusammen mit Engelhardt Topscorer der Düsseldorf­er, den erstmalige­n Ausgleich zum 90:90. Was folgte, war eine wahnsinnig spannende Crunchtime mit Happy End für die Gäste.

ART Giants: Engelhardt 19, Lollis 19, Mpacko 12, Coplin 10, Giddens 9, Mikutis 8, Aunitz 8, Boner 8, Uzoma 3, Helmhold, Pook (n.e.), Olma (n.e.).

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FOTO: HOMÜ Jacob Engelhardt erzielte 19 Punkte für die ART Giants.

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