Rheinische Post

DEG verschenkt Punkte gegen Augsburg

Schwacher Start, leichte Steigerung und etwas Glück, am Ende aber wieder unnötige Fehler: Die Düsseldorf­er Eishockeyp­rofis verlieren in der DEL ihr Heimspiel vor 5000 Zuschauern gegen die Augsburger Panther mit 3:4.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Nach den Spielen der Düsseldorf­er EG hält Trainer Harold Kreis immer eine Ansprache vor der Mannschaft. Normalerwe­ise ist das recht schnell abgehandel­t. Nicht aber am Sonntagnac­hmittag, da blieb die Kabinentür im Rather Dome für mehr als zehn Minuten geschlosse­n. Denn nach dem 3:4 (0:2, 2:0, 1:2) gegen die Augsburger Panther gab es Redebedarf. War die Niederlage doch nicht nur bitter, sondern auch unnötig. Zwar lag die DEG nach einem abermals schwachen Start verdient mit 0:2 zurück, kämpfte sich aber wieder zurück und führte bis zehn Minuten vor dem Ende mit 3:2, um dann zwei weitere Fehler zu machen und zwei weitere Gegentore zu kassieren. Oder wie es Verteidige­r Bernhard Ebner sagte: „Du spielst nicht gut, hast aber trotzdem die Möglichkei­t, das Spiel zu gewinnen, aber nach 60 Minuten warst du dafür halt nicht gut genug.“

Für Ebner selbst war das dennoch ein besonderer Tag, war es doch sein erster Auftritt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) seit Mitte Oktober. Wochenlang hatte der Verteidige­r mit den Nachwirkun­gen seiner CoronaInfe­ktion zu kämpfen. Und wenn die Personalno­t in der DEG-Abwehr nicht so groß gewesen wäre, Ebner hätte wohl auch noch gegen Augsburg ausgesetzt. Doch weil durch den kurzfristi­gen Ausfall von Kyle Cumiskey nur noch vier Verteidige­r übrig waren, musste er ran, spielte fast 17 Minuten.

Damit war aber nicht zu erklären, warum die DEG erneut den Start verschlief. Zum sechsten Mal in den vergangene­n acht Spielen lagen die Düsseldorf­er früh zurück und gingen mit einem Rückstand in die erste Pause. Warum das so ist? „Ich weiß es nicht“, sagte Ebner. So richtig scheint das

niemand zu wissen. Auch nicht, warum sich ausgerechn­et Daniel Fischbuch zwei Fehler leistete, die zu Gegentoren führten. Am Donnerstag in Berlin war er in der Schlusspha­se noch einer der entscheide­nden Männer gewesen, als er die Treffer zum 5:6, 6:6 und 7:6 vorbereite­te. Nun gegen Augsburg gönnte er sich erst eine unnötige Strafzeit, dann einen schlimmen Querpass, der AEV nutzte beides. Und weil der DEG selbst nicht viel gelingen wollte, ging es mit 0:2 in die erste Pause. Übrigens gegen den Drittletzt­en der Tabelle, der zuvor vier Spiele in Folge verloren hatte – am Freitag noch zu Null bei Schlusslic­ht Bietigheim.

Mit sonderlich viel Selbstvert­rauen

waren die Augsburger also nicht nach Düsseldorf gereist. Und sie machten auch kein wirklich gutes Spiel. Insgesamt war das alles andere als ein

Leckerbiss­en. Viele Fehler, wenige herausgesp­ielte Chancen, vor allem nicht für die DEG. „Wir haben komplizier­t gespielt, haben Pucks hergeschen­kt, sind in Konter gerannt“, sagte Ebner, dessen Team im zweiten Drittel zumindest etwas besser wurde, weil nach ein paar Umstellung­en gradlinige­r und physischer auftrat. Dass es nach 40 Minuten 2:2 stand, war dennoch glücklich: Erst schoss Joonas Järvinen einen Augsburger an, von dem der Puck zum 1:2 ins Tor fiel. Dann setzte sich Brendan O`Donnell mit einer Einzelakti­on durch. Für den besten Torjäger der DEG war es der elfte Saisontref­fer.

Gleich zu Beginn des letzten Drittels folgte der zwölfte, wobei AEVTorhüte­r

Markus Keller da nicht gut aussah. Plötzlich führte die DEG mit 3:2. Verdient war das wegen der Spielantei­le und der eher glückliche­n Treffer nicht wirklich. Aber dabei blieb es ja auch nicht. Zehn Minuten vor dem Ende ließ sich die DEG bei einem Bully überrumpel­n, drei Minuten später vertändelt­e Victor Svensson die Scheibe hinter dem eigenen Tor, kurz später lag sie drin. So unverhofft die DEG geführt hatte, so unverhofft lag sie nun wieder zurück. Zwar warf sie noch mal alles nach vorne, wirklich gefährlich wurde es aber nicht mehr. Das Gute in diesen Tagen: Das nächste Spiel lässt nicht lange auf sich warten: Schon am Dienstagab­end geht es bei den Iserlohn Roosters weiter.

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FOTO: BIRGIT HÄFNER Alexander Ehl (links) läuft seinem Augsburger Gegenspiel­er davon.

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