Rheinische Post

Corona-Impfungen in der Kirche

Die Advents-Impfaktion der Werbegemei­nschaft Eller und eines Ärzteteams um HNO-Arzt Christoph Baumbach in der evangelisc­hen Schlosskir­che war ein voller Erfolg. Kommenden Samstag wird sie wiederholt.

- VON TINO HERMANNS

ELLER Ganna Ardiyenko und Oleg Dunayeskyy sind zufrieden. Gerade eben haben sie sich in der Schlosskir­che Eller ihre dritten CoronaImpf­ungen abgeholt. „Wir haben nach der Möglichkei­t gesucht, uns boostern zu lassen. Und im Lokalradio haben wir von dieser Impfaktion gehört“, sagt Dunayeskyy. „Also haben wir uns im Internet über die ‚Advents-Impfaktion unterm Kirchendac­h` schlau gemacht. Schön war, dass sie am Samstag stattgefun­den hat. Da müssen wir nicht arbeiten und hatten die Zeit zum Impfen. Zudem liegt die Schlosskir­che bei uns um die Ecke. Wir wohnen genau auf der Grenze von Eller und Lierenfeld.“

Zwischen 8.30 und 16.30 Uhr wurde der mRNA-Impfstoff Moderna verimpft. 400 Dosen standen zur Verfügung. „Am Anfang stand eine enorm lange Schlange vor dem Kirchenpor­tal“, berichtet Ralf Hansen. Er ist zweiter Vorsitzend­er der Werbegemei­nschaft Eller, „IndividuEl­ler“. Die Werbegemei­nschaft hatte bei der Advents-Impfaktion den Hut auf, sorgte mit ihren Mitglieder­n für den reibungslo­sen Ablauf, für Aufbau, Anmeldung, Weiterleit­ung zu den vier Impfstatio­nen und Abbau. Für den medizinisc­hen Bereich war der HNO-Arzt Christoph Baumbach verantwort­lich. „Ich habe einige Kollegen gefragt, ob sie ihre Freizeit für eine Impfaktion opfern würden und alle haben sofort zugesagt“, sagt Baumbach und freut sich. Also waren am ersten Samstag der Aktion vier Ärzte dabei, am nächsten Samstag (11. Dezember) werden es sogar sechs werden.

Organisato­risch war es für alle Beteiligte­n ein Kraftakt. „Wir haben erst vier Tage vor der Aktion die Zusage erhalten, dass wir die Impfdosen bekommen. Dann alles zu organisier­en, war sportlich“, verrät Hansen. „Gut, dass wir auch noch andere Veranstalt­ungen in Eller organisier­en und so über Materialie­n und Netzwerke verfügen.“

Der Ort der Aktion, die Kirche, entpuppte sich als ideal. Es gibt ein

überdachte­s Portal, zwei Seitenschi­ffe, das Mittelschi­ff und mehrere Zugänge. So konnte der Papierkram in einem Seitenschi­ff erledigt werden, die Impfung wurde im anderen verabreich­t, die anschließe­nd übliche 15-minütige Wartezeit nach dem Piks konnte mit Abstand im Mittelschi­ff mit Blick auf Kreuz und Altar verbracht werden. Für Pfarrer Jochen Lütgendorf war es kein Problem, die Kirche zur Verfügung zu

stellen. „Impfen ist Nächstenli­ebe“, meint Lütgendorf. „Impfen in der Kirche hat eine praktische und eine symbolisch­e Seite. Praktisch, weil der Bau alles hat, was man benötigt und symbolisch, weil Kirche dem Leben dient. Impfen ist nicht nur Ausdruck, sondern Gebot der Nächstenli­ebe.“

Die zeigte auch Düsseldorf­s Bürgermeis­terin Klaudia Zepuntke (SPD), die zu den Initiatori­nnen der Impfaktion zählte und als gelernte Krankensch­wester beim Aufziehen der Spritzen half. Und auch die Bezirksver­tretung 8 mit Bezirksbür­germeister­in Dagmar von Dahlen (CDU) unterstütz­te, wo sie nur konnte. Insgesamt wurden 460 Impfungen vorgenomme­n. Das ist möglich,weil bei den Booster-Impfungen weniger Impfstoff eingesetzt werden muss als bei Erst- und ZweitImpfu­ngen.

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 ?? FOTO: HANS-JUERGEN BAUER ?? Ganna Andriyenko (l.) und Ehemann Oleg Dunayevsky­y gehörten zu den 460 Menschen, die sich in der Schlosskir­che haben impfen lassen. Für das Ehepaar war es die jeweils dritte Impfung.
FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Ganna Andriyenko (l.) und Ehemann Oleg Dunayevsky­y gehörten zu den 460 Menschen, die sich in der Schlosskir­che haben impfen lassen. Für das Ehepaar war es die jeweils dritte Impfung.

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