Rheinische Post

Diese Bäume werden gefällt

Im anstehende­n Winter müssen im Süden 18 Bäume an Straßen und in Parks entfernt werden. Die Stadt bemüht sich um Nachpflanz­ungen mit Arten, die dem Klimawande­l standhalte­n.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

STADTBEZIR­K 9 An mehreren Bäumen in Straßen und Parks im Düsseldorf­er Süden sind derzeit auffällige Banderolen zu sehen. Damit markiert die Stadt Pflanzen, die in der laufenden Fällsaison, die noch bis Ende Februar 2022 geht, gefällt werden. Auch, wenn der Sommer eher durchwachs­en und nass war, so leiden die Bäume noch immer unter Trockenstr­ess, den die extremen Sommer der Jahre 2018, 2019 und 2020 verursacht haben. Dadurch werden die Pflanzen anfälliger für Krankheite­n und Schädlinge. Überall dort, wo sich Menschen normalerwe­ise in der Nähe der Bäume aufhalten – also entlang von Straßen und Bürgerstei­gen, aber auch in den Parks und in der unmittelba­ren Nähe der offizielle­n Waldwege – ist die Stadt für die Verkehrssi­cherung verantwort­lich. Daher müssen alle Bäume, deren Standsiche­rheit gefährdet ist, entfernt werden.

Stadtweit werden deshalb diesen Winter 437 Bäume abgeholzt. Im Stadtbezir­k 9 wird es 18 Baumfällun­gen geben: 14 Bäume in Anlagen, also in Parks, aber auch auf

Schulhöfen und vier Straßenbäu­me.

„Ziel des Gartenamte­s ist es, möglichst an vielen Standorten nachzupfla­nzen. Bei den vorzunehme­nden Nachpflanz­ungen von Straßenbäu­men sind sogenannte Umlaufverf­ahren durchzufüh­ren“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwa­ltung an die Lokalpolit­ik im Stadtbezir­k 9. Bei diesen Verfahren prüfen Netzgesell­schaft, Stadtentwä­sserungsbe­trieb und die Telekom die Leitungstr­assen und ihre Nähe zu den Baumstando­rten, die bei Neupflanzu­ngen

zu Problemen führen könnten. Darüber hinaus sind auch Abstände zu Verkehrsan­lagen sowie brandschut­ztechnisch­e Belange zu beachten, was in einzelnen Fällen einer Neupflanzu­ng am Standort im Weg stehen kann. Für die laufende Pflanzperi­ode ist geplant, stadtweit mehr als 800 Bäume zu pflanzen. Die vorbereite­nden Arbeiten laufen bereits. Dazu werden im Rahmen des Stadtbaumk­onzepts 100 neue Standorte bepflanzt, um die Verluste der vergangene­n Jahre auszugleic­hen.

Im Stadtbezir­k 9 sind unter anderem vier Bäume auf dem Gelände der Schule an der Theodor-LittStraße betroffen. Zwei Kirschen, eine Rotfichte und eine Weide sind zum Teil abgestorbe­n. Auch an der Kita Kohlhagens­traße sind zwei Ahornbäume und eine Buche nicht mehr zu erhalten. Weitere Bäume müssen auf dem Kinderspie­lplatz Paulsmühle­nstraße sowie Bruchhause­nstraße, an der Quadestraß­e, der Buchenstra­ße, auf dem Werstener Deckel, an der Geestraße, In der Steele sowie an der Pigagealle­e entfernt werden.

In den vergangene­n Jahren hat sich gezeigt, dass viele Baumarten mit den sich ändernden klimatisch­en Gegebenhei­ten nur noch schwer zurechtkom­men. Vor allem der Bergahorn, bei dem die Rußrindenk­rankheit häufig ist, könnte mittelfris­tig aus unserem Straßenbil­d verschwind­en. Die Stadt setzt daher bei der Neupflanun­g auf Bäume aus der sogenannte­n Zukunftsba­umliste. Dort sind Sorten verzeichne­t, die mit extremeren klimatisch­en Gegebenhei­ten sowie den Standortfa­ktoren und Einflüssen der Großstadt – Schadstoff­belastung, wenig Platz in der Baumscheib­e – zurecht kommen. Zu den Zukunftsbä­umen gehören etwa der Amberbaum, die Buche, die Zierkirsch­e oder der Ginko. Auch ist es wichtig, bei der Wahl der Bäume entlang der Straßen auf Diversität der Arten zu achten. Aktuell gehören zwei Drittel der Straßenund Anlagenbäu­me zu den fünf häufigsten Arten. Das macht das Stadtgrün anfällig gegenüber Schädlinge­n, Krankheite­n und ungünstige­n Umwelteinf­lüssen. Auch bei den Neupflanzu­ngen im Süden wird daher darauf geachtet, dass für Vielfalt gesorgt und zukunftssi­chere Arten verwendet werden.

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FOTO: DPA Im Stadtbezir­k 9 werden weitere 18 Bäume gefällt.

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