NRW ist im neuen Kabinett präsenter als zuvor
DÜSSELDORF Nordrhein-Westfalen ist im neuen Bundeskabinett etwas stärker vertreten als zuvor im Kabinett Merkel. Vier der 17 designierten Minister einschließlich Bundeskanzler stammen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland: die beiden SPD-Minister Karl Lauterbach (Gesundheit) und Svenja Schulze (Entwicklungszusammenarbeit) sowie die beiden FDP-Minister Christian Lindner (Finanzen) und Marco Buschmann (Justiz).
Anders als Bayern oder das Saarland hat Nordrhein-Westfalen damit in der neuen Bundesregierung nicht an Einfluss verloren. Zum Vergleich: Im letzten Kabinett Merkel wurden drei der 16 Ressorts von Politikern aus Nordrhein-Westfalen geführt. Es handelte sich dabei um Gesundheitsminister Jens Spahn, Bildungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD). Schulze ist neben Arbeitsminister Hubertus Heil, der designierten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sowie Olaf Scholz die einzige Ministerin, die sowohl dem alten als auch dem neuen Kabinett angehört.
Deutschlands zweitgrößtes Bundesland Bayern hingegen ist im neuen Bundeskabinett gar nicht mehr repräsentiert. Dies ergibt sich zum Teil aus der Dominanz der CSU in
Bayern, die aber im Bund abgewählt wurde. CSU-Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich am Montag enttäuscht: „Schade, dass in der gesamten Bundesregierung kein einziger bayerischer Bundesminister oder bayerische Bundesministerin ist“, schrieb er auf Twitter.
Auch das im vorigen Kabinett stark vertretene Saarland geht nun leer aus. Zuletzt waren mit Heiko Maas (Äußeres), Peter Altmaier (Wirtschaft) und Annegret KrampKarrenbauer (Verteidigung) gleich drei wichtige Ressorts mit Saarländern besetzt – gemessen am Bevölkerungsanteil war die Region damit deutlich überrepräsentiert.