Rheinische Post

Gastronomi­e soll nachhaltig­er werden

In städtische­n Liegenscha­ften sollen strengere Kriterien gelten. Die Politik fordert ein Konzept von der Verwaltung.

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DÜSSELDORF (ale) Gastronome­n in städtische­n Liegenscha­ften sollen höhere Ansprüche in Bezug auf einen möglichst nachhaltig­en Betrieb erfüllen. Der Ausschuss für Wirtschaft­sförderung hat auf Antrag von CDU und Grünen der Stadtverwa­ltung einstimmig den Auftrag erteilt, ein Konzept zu entwickeln.

Dieses soll ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Klimaneutr­alität sein, die die Stadt bis 2035 erreichen will. Unter dem Strich sollen dann die CO2-Emissionen auf durchschni­ttlich zwei Tonnen pro Kopf und Jahr reduziert worden sein. „Auch alle Akteurinne­n und Akteure aus dem Gastronomi­e-Gewerbe in städtische­n Liegenscha­ften sind nunmehr einzubinde­n“, heißt es im Antrag von SchwarzGrü­n. Konkret geht es den Parteien darum, dieses Ziel „auch bei der Vermietung und Verpachtun­g städtische­r Liegenscha­ften für die Gastronomi­e zu berücksich­tigen“. Auch bei Vertragsve­rlängerung­en und in laufenden längerfris­tigen Verträgen sollen möglichst neue Kriterien eingeschri­eben werden können.

Als Orientieru­ng dienen soll etwa der „Umweltchec­k“des Hotel- und Gaststätte­nverbands. Zentral sind Punkte wie Energiever­brauch und CO2-Emissionen, Wasserverb­rauch, Müllaufkom­men, Einsatz regionaler sowie fair gehandelte­r Lebensmitt­eln in Bio-Qualität.

Diskussion­en entbrannte­n um den Ergänzungs­antrag der SPD, wonach das Düsseldorf­er MehrwegMod­ell berücksich­tigt werden soll, für das zurzeit Konzepte entwickelt werden. Speisen und Getränke zum Mitnehmen sollen in erneut zu verwendend­en Tellern, Schachteln, Boxen oder Bechern bereitgest­ellt werden. Auch auf saisonale Produkte solle zudem Wert gelegt werden.

Für diesen Vorschlag gab es jedoch keine Mehrheit. Giuseppe Saitta (CDU) erklärte unter anderem, dass er ein über Düsseldorf hinaus funktionie­rendes Mehrwegsys­tem zielführen­der finden würde. Mit der Mehrweg-Pflicht in der Gastronomi­e

ab 2023 müsse das aber noch abgewartet werden. Ein lokaler Vorstoß würde da wenig bringen. Als zu eng beschrieb er zudem die Vorgabe, dass nur noch saisonale Produkte verwendet werden sollten.

Tobias Kühbacher von der SPD hielt entgegen, dass es sich ja erstmal nur um einen Prüfauftra­g an die Stadt handele, also nichts fest beschlosse­n werde. Zum MehrwegSys­tem sagte er: „Wenn wir nicht lokal anfangen und ein Konzept ausarbeite­n, wer soll es sonst tun?“

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