Wolf sollte im Tor bleiben
Die Torwartfrage ist in Düsseldorf eine durchaus gern gestellte. In der laufenden Zweitliga-Saison ganz besonders. Florian Kastenmeier leistete sich bereits den einen oder anderen Wackler.
Zweimal stand Christian Preußer in dieser Spielzeit schon vor der Entscheidung, ob er Kastenmeier zur Nummer zwei degradieren solle. Zweimal bekannte er sich indes für den 24-Jährigen. Das beweist, dass Preußer kein Trainer ist, der sich vom Umfeld die Aufstellung diktieren lässt. Denn dann hätte die Wahl klar auf Wolf fallen müssen.
Nun wird Preußer abermals entscheiden müssen, auf welchen Torwart er zukünftig setzt. Kastenmeier wird wohl nach 14-tägiger Quarantäne unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können. Ob es bereits für das Topspiel der Zweiten Liga am kommenden Samstagabend gegen den FC St. Pauli reicht? Offen. Und weil das eben noch gar nicht absehbar ist, macht es Sinn, diese Entscheidung gleich auf Januar zu verschieben.
Das hätte gleich mehrere Vorteile: Preußer hätte vorerst Ruhe und müsste sich nicht vor zwei so wichtigen Spielen mit dieser Frage auseinandersetzen. Denn beide Torhüter wüssten dann, woran sie sind.
Wolf würde gestärkt in die kommenden beiden Partien gehen. Und Kastenmeier könnte sich nach zweiwöchiger Pause ganz in Ruhe wieder in Form bringen. Auch ihm wäre schließlich nicht geholfen, wenn er ohne nötige Fitness ins Fortuna-Tor zurückkehrt und womöglich danebengreift. Die Diskussion wäre dann wahrscheinlich intensiver als je zuvor.
Davon abgesehen hat Wolf nach dem Sieg gegen Darmstadt ein besseres Blatt als damals nach der Niederlage gegen Paderborn. Denn nach Erfolgen tut man sich generell schwerer, etwas zu verändern. Das Zusammenspiel zwischen Wolf und der neu formierten Dreierkette lief gut. Eine Änderung ohne Not ist da eigentlich nicht geboten.
Sinn würde es also ergeben, bereits jetzt eine klare Entscheidung für die letzten beiden Partien des Jahres zu treffen. Gegen St. Pauli und Sandhausen sollte Preußer nicht mehr auf der Torhüterposition wechseln. In der Winterpause kann der Trainer dann erneut bewerten. Bis dahin sollte Raphael Wolf im Tor bleiben. Es wäre eine Entscheidung, die beiden Torhütern guttun würde.