Allofs verteilt Rüffel im Manager-Streit
Die Auseinandersetzung zwischen den zwei Fußball-Managern Uwe Klein und Lutz Pfannenstiel über Details in der Kaderplanung ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Nun schaltet sich Fortunas Vorstand in den öffentlichen Zwist ein.
Es ist der Fußballstreit des Jahres. In den Hauptrollen Fortunas Sportvorstand Uwe Klein und dessen Vorgänger Lutz Pfannenstiel. Die beiden haben sich mächtig in die Haare gekriegt, weil man komplett unterschiedliche Ansichten darüber hat, wie der Transfer von Fortunas damaligem Torwarttalent Maduka Okoye gelaufen ist. Der eine sagt dies. Der andere sagt das. Am Ende stand ein Lügen-Vorwurf im Raum. Und hinter den Kulissen jede Menge Ärger.
Und genau dort brodelte es beim Düsseldorfer Zweitligisten wegen dieser Sache gewaltig. Weniger, weil jemand konkret einen Vorwurf macht, dass etwas beim Transfer hätte anders laufen müssen. Hinterher immer schwer aufzulösen. Für Verschnupfen sorgt indes das Krisenmanagement – eher unüblich, dass so etwas auf offener Bühne zwischen beiden Managern ausgetragen wird.
Was bisher passiert war? Klein hatte in einem TV-Interview bei „Sky“erklärt, dass „es Gespräche und Entscheidungen gab, da war ich noch nicht in der Verantwortung. Ich bin erst seit dem 1. Juni 2020 Sportvorstand. Die Entscheidung ist unter
Lutz Pfannenstiel gefallen.“
Pfannenstiel sah die ganze Sache naturgemäß ganz anders, erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass „es für mich einfach nicht hinnehmbar ist, dass sich da jemand hinstellt und mich mit solchen Vorwürfen beschmutzt. Im Fernsehen zu lügen? Da ist eine rote Linie überschritten worden. Mir geht es einzig um die Wahrheit.“
Und auch Okoye meldete sich zu Wort und bestätigte die Darstellung Pfannenstiels. „Ich habe einen grundlegenden Gerechtigkeitssinn
und kann die Aussagen, die Uwe Klein getroffen hat, absolut nicht tolerieren“, sagte er. „Ich verstehe nicht, warum er Lutz Pfannenstiel beschuldigt. Lutz hat viele Lanzen für mich gebrochen und ist ein Ehrenmann. Ich war bereit, bei Fortuna zu unterschreiben und weiter meine Knochen für meinen Herzensverein hinzuhalten, mich unterzuordnen und hinten anzustellen. Vielleicht war es aber auch das Beste, was mir passieren konnte. Ich will mir nicht ausmalen, was mir hätte passieren können, hätte Uwe mich doch unterschreiben lassen.“
Klein hatte sich kurz zuvor in einer Klarstellung noch einmal geäußert und damit den Fall für sich abgeschlossen. Womit das Problem allerdings längst nicht aus der Welt ist. Und so konfrontierte erneut ein Reporter von „Sky“Klaus Allofs vor dem Spiel in Darmstadt mit dem Zwist. Allofs, 65, benötigte nur einen Satz, um mehr als deutlich zu machen, was er von der ganzen Aktion hält: „Das sollten sich beide überlegen, ob man das öffentlich austragen sollte.“
Rumms. Eine Aussage mit deutlicher Ansage. Dem Funktionär, der wohl im nächsten Jahr als Vorstandsvorsitzender antreten könnte, soll diese Auseinandersetzung dem Vernehmen nach überhaupt nicht geschmeckt haben. Tatsache ist, dass am Ende wohl niemand so richtig unbeschadet aus der Nummer herauskommt, weil die Details im Getöse in der Regel sowieso verschwimmen.
Und so dürfte es mindestens intern noch einmal eine Aufarbeitung der Geschehnisse geben, um eine mögliche Wiederholung zu verhindern. Einige Ansatzpunkte sollten durchaus leicht zu finden sein. Für Fortuna geht es schließlich nun darum, mit maximaler Geschlossenheit die kommenden Aufgaben anzugehen. Nach dem überraschenden 3:1-Erfolg in Darmstadt warten jetzt noch die auf unterschiedliche Weise schweren Spiele gegen den FC St. Pauli und den SV Sandhausen auf die Düsseldorfer.
„Das sollten sich beide überlegen, ob man das öffentlich austragen sollte“Klaus Allofs
Vorstand Fortuna