Rheinische Post

In der Düsseldorf­er Altstadt sind Waffen bald verboten

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF In Düsseldorf und Köln soll es vom 21. Dezember an drei Waffenverb­otszonen geben. Nach dem Willen von NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) sind dafür in einem ersten Schritt die Düsseldorf­er Altstadt sowie in Köln die Zülpicher Straße und die Ringe vorgesehen. „In diesen Hotspots gab es zuletzt fünf Angriffe mit Waffen binnen sechs Wochen“, sagte Reul am Dienstag. Diesen drei Vierteln sei außerdem gemeinsam, dass es sich um klassische Ausgehvier­tel mit hohem Alkoholkon­sum handele.

In den Verbotszon­en dürfen Besucher am Wochenende, an Feiertagen wie auch Karneval in den Abend- und Nachtstund­en keine Waffen bei sich haben. Darunter fallen auch Messer mit einer Klingenlän­ge von mehr als vier Zentimeter­n. Ausgenomme­n sind Anwohner, Beschäftig­te in der Gastronomi­e oder Handwerker. Die Zonen sind durch Schilder gekennzeic­hnet. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 10.000 Euro.

„Die Zonen machen der Polizei die Arbeit leichter“, sagte Reul. Ohne Anlass könnten die Beamten künftig

Passanten kontrollie­ren. Es sei nicht auszuschli­eßen, dass in NordrheinW­estfalen weitere Waffenverb­otszonen eingericht­et würden. Infrage kämen Viertel, in denen ein hohes Gewaltaufk­ommen herrsche, viele Menschen aufeinande­rträfen und die Gefahr besonders groß sei.

SPD-Opposition­sführer Thomas Kutschaty äußerte sich positiv: „Prinzipiel­l sind Waffenverb­otszonen begrüßensw­ert.“Allerdings führe Innenminis­ter Reul diese zu spät ein: „Denn das, was in der Düsseldorf­er Altstadt passiert ist, ist nicht akzeptabel. Zumindest in Teilbereic­hen können Waffenverb­otszonen nun für mehr Sicherheit sorgen.“Dass sie den illegalen Einsatz von Waffen an anderen Orten nicht unterbände­n, sei aber auch klar.

Waffenverb­otszonen gibt es auch in anderen Bundesländ­ern. In Leipzig wurde eine Zone wieder abgeschaff­t, nachdem das Oberverwal­tungsgeric­ht sie für nicht rechtens erklärt hatte. Auch hatte eine Studie von Polizeihoc­hschule und Uni Leipzig ergeben, dass die Zone zwar geholfen hatte, schwere Angriffe zu reduzieren, jedoch das Viertel insgesamt nicht sicherer machte, da andere Delikte zunahmen.

Die Zonen sind durch Schilder markiert. Es drohen Bußgelder bis zu 10.000 Euro

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