Bayern wohl letztmals ohne Kimmich
Gegen Barcelona fehlt der schmerzlich vermisste Corona-Patient noch einmal.
MÜNCHEN (dpa) Robert Lewandowski und Julian Nagelsmann scherzten und lachten miteinander. Nach dem gefeierten 3:2 im Liga-Gipfel bei Borussia Dortmund strahlten Weltfußballer und Trainer trotz sportlich verringerter Bedeutung beim Abschlusstraining des FC Bayern große Vorfreude auf den Jahresabschluss in der Champions League aus. „Es ist ein sehr lohnendes Ziel, punktemäßig die perfekte Gruppenphase zu spielen und wir haben auch eine Chance auf den Torrekord“, sagte Nagelsmann, der dabei wohl zum letzten Mal auf Impfzauderer Joshua Kimmich verzichten muss.
Neben Bestmarken geht es für die bereits als Gruppensieger und Achtelfinalist feststehenden Münchner in ihrem ersten Geisterspiel seit langem um ein üppiges Weihnachtsgeld in Höhe von 2,8 Millionen Euro für einen weiteren Sieg; mehr als 70 Millionen Euro haben die Bayern in dieser Königsklassen-Saison schon verbucht. Dagegen droht dem ruhmreichen FC Barcelona am Mittwoch (21 Uhr/Dazn) erstmals seit über zwei Jahrzehnten der K.o. in der Gruppenphase – was das Ensemble von Trainer und KlubIdol Xavi bei ohnehin schon knapper Kasse finanziell besonders hart treffen würde.
Bei der letzten Einheit vor dem Klassiker gegen das vor 18 Monaten auf dem Weg zum Triumph mit 8:2 gedemütigte Barça setzte sich Dortmund-Doppelpacker Lewandowski sofort an die Spitze der Laufgruppe. Der beim großen Sieg gegen den BVB mit Messi-Rufen verhöhnte Lewandowski brennt gegen den langjährigen Klub des argentinischen Superstars nach bislang neun Königsklassen-Saisontoren auf weiterere Topwerte. Nach Platz zwei beim Ballon d`Or hinter Messi bekundete Lewandowski in Polen seine Unzufriedenheit mit der Wahl. Seine „Traurigkeit“werde nicht nur ein oder zwei Tage, sondern eher länger dauern, sagte er bei „Kanal Sportowy“.
Serge Gnabry und Leon Goretzka fallen als Vorlagengeber angeschlagen aus. „Wir haben Ausfälle zu kompensieren und werden neue Spieler reinbringen, die sich beweisen können“, sagte Nagelsmann. „Wir müssen ein gewisses Level an Rhythmus für die Bundesliga halten.“
Wann Kimmich im Jahresendspurt zurückkehrt, ließ Nagelsmann am Dienstag bei einer Video-Pressekonferenz offen. „Wir müssen einfach aufpassen, selbst für Samstag genau überlegen“, sagte der 34-Jährige wenige Tage vor dem MainzSpiel. Der Coach wies auf rund vier Wochen Pause von Kimmich als Kontaktperson und Infizierter hin. „Er scharrt natürlich mit den Hufen“, berichtete Nagelsmann. Am Donnerstag könnte Kimmich zum Team zurückkehren – wenn er negativ auf das Coronavirus getestet wird.
Die Mitspieler hoffen auf eine baldige Rückkehr des Leaders, der mit seinen Aussagen zum Impfzögern eine öffentliche Debatte ausgelöst hatte. „Es wäre ein sehr großes Plus, wenn er wieder zurück wäre“, sagte Außenstürmer Kingsley Coman, jüngst Torschütze gegen Dortmund.