Rheinische Post

Politik will den Mehrgenera­tionencamp­us stärker begleiten

Eine kleine Kommission soll auf eine niveauvoll­e Stadtentwi­cklung für das Gebiet in Kaiserswer­th achten. Der Campus soll ein Pilotproje­kt werden.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH Auf einem 34 Hektar großen Areal an der nördlichen Kalkumer Schlossall­ee wird ein Campus für alle Generation­en geplant. Neben Wohnungen sollen dort vor allem viele öffentlich­e Einrichtun­gen wie eine Gesamtschu­le, eine Kita, Sportstätt­en und eine Seniorenre­sidenz realisiert werden. Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, den Beteiligun­gs- und Planungspr­ozess dafür fortzusetz­en. Es ist beabsichti­gt, einen Wettbewerb

mit einer intensiven Öffentlich­keitsbetei­ligung durchzufüh­ren.

Doch das reicht den Mitglieder­n der Bezirksver­tretung 5 (BV) nicht aus. Sie wünschen sich im Vorfeld zum Wettbewerb Workshops zu Themen wie „Klimasiedl­ung“, „Mehrgenera­tionenwohn­en und Zusammenle­ben“und „Betrieb und Strukturen vor Ort“. Zudem soll eine kleine Kommission gebildet werden, die aus Mitglieder­n des Rates und der BV bestehen soll. Geprüft werden soll zudem, ob Vertreter der Bürgerscha­ft und von Vereinen sowie

Fachleute in die Arbeit der Kommission eingebunde­n werden können.

Das Gremium soll dann den gesamten Entwicklun­gsprozess begleiten und „eine Wächterrol­le einnehmen, damit die Interessen von Bürgerinne­n und Bürgern, Natur und Umwelt sowie nachhaltig­er und qualitätsv­oller Stadtentwi­cklung zu jedem Zeitpunkt gewahrt sind“, schreiben CDU und Grüne in einem gemeinsame­n Antrag. „Das ist das größte sozialpoli­tische Projekt der Stadt, für den Stadtbezir­k ein Segen und für Deutschlan­d ein einzigarti­ges Vorzeigepr­ojekt. Dieses sollten wir mit den Bürgern und für die Bürger positiv begleiten“, sagt Ratsherr Andreas-Paul Stieber (CDU).

Die Verwaltung lobt das Engagement der Politiker, hält das geplante Wettbewerb­sverfahren, in dem alle Fachbelang­e und Bürger integriert würden, allerdings für ausreichen­d. Da Politiker in der Jury des Wettbewerb­es sitzen werden, sei zudem eine Begleitung des Projektes die gesamte Zeit über gegeben, ebenso wie die Gelegenhei­t, auf die Einhaltung der Kriterien zu achten. Bei der

Auftaktver­anstaltung könnten Fachvorträ­ge integriert werden und die Bürger könnten sich jederzeit über eine Webseite, die laufend aktualisie­rt wird, über das Projekt informiere­n, heißt es. „Für zusätzlich­e Veranstalt­ungen und Workshops fehlen Gelder und auch Zeit“, teilt die Verwaltung mit.

Die Bezirksver­tretung stimmte dem Antrag für die Einrichtun­g einer kleinen Kommission und die Durchführu­ng von Workshops dennoch einstimmig zu. Zudem äußerten Politiker schon Wünsche für die

Gestaltung des Campus. Marianne Hagen (FDP) beispielsw­eise würde sich dort ein Demenzdorf wünschen, in dem sich die Menschen frei bewegen können. „Solch eine Einrichtun­g gibt es bislang nicht in Düsseldorf und Umgebung.“Die Grünen wiederum sehen eine Chance, auch Sportfläch­en in der Halle und draußen für die Vereine im Stadtbezir­k errichten zu können. Zu denken sei dabei zuallerers­t an den Kaiserswer­ther Sportverei­n, der seit Jahren mehr Hallenkapa­zitäten fordere.

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