Politik will den Mehrgenerationencampus stärker begleiten
Eine kleine Kommission soll auf eine niveauvolle Stadtentwicklung für das Gebiet in Kaiserswerth achten. Der Campus soll ein Pilotprojekt werden.
KAISERSWERTH Auf einem 34 Hektar großen Areal an der nördlichen Kalkumer Schlossallee wird ein Campus für alle Generationen geplant. Neben Wohnungen sollen dort vor allem viele öffentliche Einrichtungen wie eine Gesamtschule, eine Kita, Sportstätten und eine Seniorenresidenz realisiert werden. Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, den Beteiligungs- und Planungsprozess dafür fortzusetzen. Es ist beabsichtigt, einen Wettbewerb
mit einer intensiven Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.
Doch das reicht den Mitgliedern der Bezirksvertretung 5 (BV) nicht aus. Sie wünschen sich im Vorfeld zum Wettbewerb Workshops zu Themen wie „Klimasiedlung“, „Mehrgenerationenwohnen und Zusammenleben“und „Betrieb und Strukturen vor Ort“. Zudem soll eine kleine Kommission gebildet werden, die aus Mitgliedern des Rates und der BV bestehen soll. Geprüft werden soll zudem, ob Vertreter der Bürgerschaft und von Vereinen sowie
Fachleute in die Arbeit der Kommission eingebunden werden können.
Das Gremium soll dann den gesamten Entwicklungsprozess begleiten und „eine Wächterrolle einnehmen, damit die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern, Natur und Umwelt sowie nachhaltiger und qualitätsvoller Stadtentwicklung zu jedem Zeitpunkt gewahrt sind“, schreiben CDU und Grüne in einem gemeinsamen Antrag. „Das ist das größte sozialpolitische Projekt der Stadt, für den Stadtbezirk ein Segen und für Deutschland ein einzigartiges Vorzeigeprojekt. Dieses sollten wir mit den Bürgern und für die Bürger positiv begleiten“, sagt Ratsherr Andreas-Paul Stieber (CDU).
Die Verwaltung lobt das Engagement der Politiker, hält das geplante Wettbewerbsverfahren, in dem alle Fachbelange und Bürger integriert würden, allerdings für ausreichend. Da Politiker in der Jury des Wettbewerbes sitzen werden, sei zudem eine Begleitung des Projektes die gesamte Zeit über gegeben, ebenso wie die Gelegenheit, auf die Einhaltung der Kriterien zu achten. Bei der
Auftaktveranstaltung könnten Fachvorträge integriert werden und die Bürger könnten sich jederzeit über eine Webseite, die laufend aktualisiert wird, über das Projekt informieren, heißt es. „Für zusätzliche Veranstaltungen und Workshops fehlen Gelder und auch Zeit“, teilt die Verwaltung mit.
Die Bezirksvertretung stimmte dem Antrag für die Einrichtung einer kleinen Kommission und die Durchführung von Workshops dennoch einstimmig zu. Zudem äußerten Politiker schon Wünsche für die
Gestaltung des Campus. Marianne Hagen (FDP) beispielsweise würde sich dort ein Demenzdorf wünschen, in dem sich die Menschen frei bewegen können. „Solch eine Einrichtung gibt es bislang nicht in Düsseldorf und Umgebung.“Die Grünen wiederum sehen eine Chance, auch Sportflächen in der Halle und draußen für die Vereine im Stadtbezirk errichten zu können. Zu denken sei dabei zuallererst an den Kaiserswerther Sportverein, der seit Jahren mehr Hallenkapazitäten fordere.