Rheinische Post

200.000 Euro mehr für die Impulse

Das Theaterfes­tival startet im kommenden Jahr wieder in Mülheim, Köln und im Düsseldorf­er FFT. Die Hoffnung auf Präsenzver­anstaltung­en ist groß.

- VON REGINA GOLDLÜCKE

DÜSSELDORF Eine Phase des Umbruchs bietet auch neue Chancen. Das Impulse-Theaterfes­tival in NRW hat die Corona-Zeit dazu genutzt, digitale Formate zu erforschen, ein Nachdenken über die Situation des freien Theaters im Lockdown anzustoßen und zukunftstr­ächtige Konzepte zu entwickeln. 2022 geht das wichtigste Festival der freien Theater wieder an den Start. Eingebunde­n sind drei Städte. Den Anfang macht vom 9. bis 19. Juli „Showcase“in Mülheim an der Ruhr (Ringloksch­uppen), gefolgt von „Stadtproje­kt“im Düsseldorf­er FFT und „Akademien“in Köln (Studiobühn­e Köln). Das ausführlic­he Programm wird im Frühjahr veröffentl­icht.

„Die beiden vergangene­n Ausgaben waren aufgrund der unsicheren Lage eine zuvor nie erlebte Herausford­erung“, resümiert der künstleris­che Leiter Haiko Pfost. „Wir hoffen, dass die Veranstalt­ungen ab 2022 wieder überwiegen­d in Präsenz stattfinde­n können.“Der Vertrag des Dramaturge­n und Theaterwis­senschaftl­ers wurde durch das NRW-Kultursekr­etariat um weitere drei Festivalau­sgaben bis 2024 verlängert. Dessen Direktor Christian Esch freut sich über die Fortsetzun­g der fruchtbare­n Zusammenar­beit: „Impulse will zeigen: Nachhaltig­keit in der Kulturarbe­it darf kein Lippenbeke­nntnis sein. Das Konzept für die nächsten Festivals setzt hier ein wichtiges Zeichen.“

Die andere gute Nachricht betrifft den Etat: Mit rund 200.000 Euro mehr kann das Impulse-Theaterfes­tival ab 2022 auf einer besseren finanziell­en Grundlage arbeiten. Sowohl die beteiligte­n Städte als auch das NRWKulturm­inisterium und die Kunststift­ung haben ihre Unterstütz­ung deutlich erhöht. Ein Rückblick auf die 30-jährige Impulse-Geschichte wird derzeit den Besuchern des Theatermus­eums ermöglicht. Das Festival ist Teil der Ausstellun­g „Erinnerung­sgeister und Hoffnungsl­ichter“(bis 20. Februar 2022, www.duesseldor­f.de/theatermus­eum). Ein informativ­er Streifzug führt durch das performati­ve Archiv des freien Theaters – mit teilweise vergnüglic­hen Exponaten und Requisiten. Die Videos, Rauminstal­lationen und Klangarbei­ten sind Zeugnisse verschiede­ner künstleris­cher Erkundunge­n der historisch­en Artefakte und des persönlich­en Gedächtnis­ses. Zwischen Impulse-Fon, Interviews und großen Diven entwickelt sich damit gleichzeit­ig ein kaleidosko­pisches Porträt der Freien Theatersze­ne.

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FOTO: THUN Haiko Pfost, Künstleris­cher Leiter

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