Er ist gekommen, um zu bleiben
Von Gott helfen lassen will er sich nicht, und auch sonst geht Olaf Scholz zielstrebig einen Weg, bei dem er vor allem auf sich selbst setzt. Dass er für die SPD, die ihn als Vorsitzenden verschmähte, zum Bundeskanzler gewählt und vereidigt wurde, liegt vor allem an seiner Zähigkeit. So, wie er beim Laufen auf Ausdauer setzt, hält er es auch in der Politik. Joschka Fischer beschrieb einst in seinem Buch „Mein langer Lauf zu mir selbst“, wie er zeitweise zum Sportler wurde. Ob Fischer bei sich selbst ankam, ist offen. Scholz scheint es zu gelingen.
Einen langen Lauf bringt nur erfolgreich zu Ende, wer erstens ein klares Ziel wählt und zweitens ein Tempo anschlägt, das sich über die Distanz halten lässt. Beides hat Scholz getan. Ob die SPD überhaupt einen Kanzlerkandidaten stellen solle, war lange eine ernsthafte Frage, die er nur weglächeln konnte. Er hat sein Tempo über die Distanz gehalten und ist am Ziel. Und so kann es nicht überraschen, dass er längst das nächste definiert hat: die Wiederwahl. Es spricht neben seiner Ausdauer politisch viel dafür, dass er es erreichen kann. Wer in seiner Wahl einen Ausrutscher der Geschichte sieht, macht es sich zu leicht.
Bei Angela Merkel hat er, vor allem an der eigenen Partei, beobachten können, wie sich Koalitionspartner verzwergen lassen. Den Grünen droht Ähnliches. Robert Habeck übernimmt als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz die größte Aufgabe der neuen Bundesregierung. „Idealerweise“will sie den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen. Aber realistischerweise wird sich im Jahr 2025, wenn die nächste Bundestagswahl ansteht, ein Zwiespalt auftun. Denn selbst wenn es gut laufen sollte, wird es heißen, es sei nicht genug. Einen Vorgeschmack bietet die Urabstimmung über den Koalitionsvertrag. Er wurde zwar mit großer Mehrheit angenommen, aber 57 Prozent der Mitglieder haben keine Stimme abgegeben. Die grüne Basis zeigt sich als vorerst schweigende Mehrheit.
Ein wird Realitätsschock einem ausgesetzt Finanzminister Trommelfeuer sein wartet und Christian auch kann von nicht auf Begehrlichkeiten die Lindner ständig FDPKlientel. drohen, sein“, kanzelte die Hans Koalition Eichel Gerhard ab, platzen Schröder und zu die lassen. einst beiden seinen „Lass waren Finanzminister mal sogar gut Parteifreunde. von der FDP gefordert, Eine grundlegende steht nicht Steuerreform, an. Ein allgemeines stets Tempolimit verhindert zu haben, wiegt da wenig.
Scholz erfindet sich nicht neu, sondern fügt seine Erfahrungen als Vize-Kanzler, Minister und ScholzomatGeneralsekretär zu einem Ganzen. Er kennt das Regieren genau, bei den Finanzen macht ihm niemand etwas vor, und er sagt stets das Gleiche in immer neuen Variationen: Mindestlohn! Respekt! Fortschritt! Er verspricht nichts, was er nicht halten kann. Der höhere Mindestlohn kommt, und wenn es in vier Jahren beim Fortschritt hapert, liegt es nicht an ihm: Das ist die absehbare Erzählung des neuen Kanzlers, die so ähnlich auch schon seine Vorgängerin zum Besten gab („Sie kennen mich“).
Ddort den Parteivorsitz streiten ie an an auch sich Wiederwahl Grünen Querelen nicht ältere und aller oder an Herren in der Voraussicht von FDP der Union aus Scholz eigenen und, der scheitern. wie Merkel-Ära nach dürfte Partei es aussieht, auch weder Denn noch um um die kann nächste Scholz dauern Kanzlerkandidatur. sogar kann, die hat Verzwergung die SPD Wie gezeigt. der lange Union Im ein Zweifel so Neuanfang vorantreiben, also 2025 als wie Junior-Partner es Merkel mit in der eine SPD Große getan Koalition hat, sie holen. Für ihn wäre es nicht einmal Rache, sondern schlicht Strategie.
„Ich kenne niemanden, der mehr Ideale hat als Scholz“, behauptet der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Mag sein, aber auf jeden Fall gibt es in der Politik nur sehr wenige, die über mehr Realismus verfügen. Scholz ist gekommen, um zu bleiben. Die Merkel-Ära ist vorbei, die SPD ist an der Macht.