Gefragte Christmetten nur mit 2G oder 3G
Die Bistümer in NRW haben sich darauf verständigt, Weihnachtsgottesdienste in Randzeiten auch ohne Beschränkungen anzubieten.
DÜSSELDORF Die Christmette im St. Paulus-Dom in Münster gehört traditionell landesweit zu den am stärksten besuchten Gottesdiensten am Heiligen Abend. Wegen der Pandemie müssen sich die Besucher in diesem Jahr aber vorher im Internet anmelden. Die Plätze in der berühmten römisch-katholischen Kirche sind begrenzt; maximal 350 Menschen dürfen die Christmette mitfeiern. Am Mittwoch lagen bereits 273 Anmeldungen für die Christmette im Dom um 17 Uhr vor.
Knapp zwei Wochen vor dem Heiligen Abend halten die Bistümer in Nordrhein-Westfalen Gottesdienste rund um die Feiertage ohne Beschränkungen grundsätzlich für verantwortbar. „Die Bistümer haben sich darauf verständigt, dass die Pfarreien 2G oder 3G für die Weihnachtsgottesdienste einfordern, bei denen eine hohe Nachfrage zu erwarten ist. Zusätzlich sollen in Randzeiten auch Gottesdienste ohne diese Regeln angeboten werden“, sagte der Leiter des Katholischen Büros in NRW, Antonius Hamers, unserer Redaktion. „Zusätzlich gelten die üblichen Maßgaben – wie Maske und Abstände“, so Hamers.
Das Katholische Büro NRW legt die Rahmenbedingungen für die Gottesdienste in Abstimmung mit der Staatskanzlei fest. Die letztliche Entscheidung wird in den Gemeinden vor Ort getroffen. Infolge der Pandemie wird es vermutlich überall weniger Plätze bei den Messen geben. „Klar ist, dass wir wegen Corona die Kirchen nicht so voll haben werden wie sonst“, sagte Hamers. Deshalb werde es wie in Münster Anmeldeverfahren geben, „damit niemand weggeschickt werden muss und die Gemeinden wissen, wie viele Besucher kommen“, betonte er.
Auch in den Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland nehmen die Anfragen zu den Auflagen während der Gottesdienste an den Feiertagen stetig zu. „Es wird gefragt, was geht und was nicht. Aber das können wir noch nicht genau sagen. Die aktuelle Coronaschutzverordnung gilt bis zum 21. Dezember 2021. Wir müssen abwarten, was danach kommt“, sagte ein Sprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Evangelische Gemeinde in Wuppertal-Vohwinkel bittet beispielsweise aber auch jetzt schon um Anmeldungen für die Gottesdienste am Heiligen Abend; und die Gemeinde weist auf die 3G-Regel hin. Die Gläubigen werden gebeten, infolge der Einlasskontrollen mehr Zeit einzuplanen und dementsprechend früher zu kommen.
Auf gemeinsames Singen müssen die Gottesdienstbesucher auch während der Pandemie vermutlich nicht verzichten. In den katholischen Kirchen darf an Weihnachten gesungen werden – allerdings nur mit Maske „Die Chöre dürfen ohne Maske singen, aber nur, wenn alle Mitglieder immunisiert sind“, so Hamers.
Aus Kirchenkreisen ist zu hören, dass viele Gläubige sich noch abwartend verhalten, ob sie an Heiligabend wegen Corona in die Kirche gehen sollen oder nicht. „Eine gewisse Unsicherheit und Unentschlossenheit nehmen wir durchaus wahr“, heißt es aus Kirchenkreisen. „Das sehen wir mancherorts auch an den bisherigen Anmeldezahlen, die noch nicht überall sehr hoch sind“, hieß es.
In Münster dürften die Gottesdienste am Heiligen Abend auf jeden Fall ausgebucht sein. Eine Stunde vor Beginn der Christmette ist Einlass im St. Paulus-Dom. Der Gottesdienst findet unter der 3G-Regel statt: das heißt, dass die Besucher am Eingang kontrolliert werden (geimpft, genesen oder getestet; der Antigen-Schnelltest darf nicht älter als 24 Stunden alt sein). Im Dom sind die zu einhaltenden Abstände gekennzeichnet. Auch am Sitzplatz besteht Maskenpflicht.