Rheinische Post

Strenge 2G-Kontrollen im Handel

Seit Mittwoch dürfen die neuen Zugangsreg­eln nicht mehr nur stichprobe­nartig überwacht werden. Verstoßen wird dagegen nur in Ausnahmefä­llen, wie ein Rundgang unserer Redaktion zeigt. Die Bändchenlö­sung lässt auf sich warten.

- VON ALEXANDER ESCH UND NICO PREIKSCHAT

DÜSSELDORF Der Einzelhand­el in der Innenstadt setzt die seit Mittwoch nötigen Kontrollen aller Kunden konsequent um. Bei einem Rundgang unserer Redaktion zeigte sich, dass in den großen Geschäften bereits am Eingang der 2G-Status gecheckt wurde. In kleineren Geschäften erfolgte das in den allermeist­en Fällen spätestens kurz nach Betreten. Es waren in Ausnahmefä­llen aber auch Verstöße zu beobachten. Auf sich warten lässt derweil eine Bändchenlö­sung, die die Kontrollen erleichter­n soll.

Insgesamt haben wir 17 Geschäfte besucht, zwölf größere und fünf kleinere. In 16 Fällen wurde kontrollie­rt, meist durch Scan mit dem Smartphone. 14 Mal wurde nach dem Ausweis gefragt. Lediglich in einem Modegeschä­ft an der Schadowstr­aße gab es keine Überprüfun­g.

Die Kontrollen fanden in den großen Geschäften fast immer direkt am Eingang statt. Oftmals forderten Schilder die Kunden auf, den Laden erst nach Überprüfun­g zu betreten. Teilweise hinderten Absperrbän­der am vorschnell­en Betreten. Vor einigen Geschäften bildeten sich kürzere Schlangen, das könnte sich am Samstag verschärfe­n. Auch mehrere Versuche, die Kontrollen zu umgehen, scheiterte­n.

In kleineren, zumeist inhabergef­ührten Läden wie an der Hohe Straße wurde oft erst nach Betreten des Geschäfts geprüft. „Es gibt keine Probleme, die Kunden haben Verständni­s”, sagt Ursula Brinkmann, Inhaberin des Modegeschä­fts Ursula Brinkmann Couture. Herausford­ernd sei der Umsatzrück­gang. „Das ist für uns eine Katastroph­e”, sagt sie. Dilek Er, Mitarbeite­rin im

Damenmodeg­eschäft Oska, erzählt, dass gerade die älteren Stammkunde­n sich nun sicherer fühlten, „die typische Laufkundsc­haft” falle hingegen weg. Dennoch resümiert sie: „Es läuft wieder.” Der Filialleit­er des „Freitag”-Ladens berichtet von der Einsicht vieler Kunden: „Die meisten haben sich auf die Kontrollen eingestell­t und halten ihr Smartphone schon bereit, bevor ich danach

frage.” Täten sie das nicht, verlange er zusätzlich den Ausweis.

Erleichter­n könnten die an und in jedem Geschäft aufs Neue notwendige­n Kontrollen, indem wie auf dem Weihnachts­markt Bändchen nach einer Kontrolle ausgegeben werden. Das Vorzeigen dieses täglich anders aussehende­n Armbands würde dann an der nächsten Eingangstü­r ausreichen. Noch

sind der Handelsver­band, Düsseldorf Tourismus, die Stadt und die Werbegemei­nschaften aber dabei, eine Lösung zu entwickeln. Carina Peretzke, Sprecherin des Handelsver­bandes Nordrhein-Westfalen, verweist darauf, dass man noch auf konkrete Vorgaben vom Land in der Coronaschu­tzverordnu­ng und letztlich auch eine Verfügung der Stadt warte. „Wir müssen erst wissen, wie das Ganze genau zu handhaben ist.“Der Wunsch sei, am Wochenende mit den Bändchen starten zu können. Letztlich sei das Ziel, das Modell stadtweit anzuwenden. Die Frage sei auch, wie schnell das mit Hilfe der Werbegemei­nschaften ausgerollt werden könne. Wahrschein­licher ist ihrer Einschätzu­ng nach ein Start zunächst nur in der City.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Seit Mittwoch müssen die Händler konsequent bei jedem Kunden eine 2G-Kontrolle durchführe­n. Es gab zum Teil kleinere Schlangen, die am Samstag auch länger werden könnten.

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