Strenge 2G-Kontrollen im Handel
Seit Mittwoch dürfen die neuen Zugangsregeln nicht mehr nur stichprobenartig überwacht werden. Verstoßen wird dagegen nur in Ausnahmefällen, wie ein Rundgang unserer Redaktion zeigt. Die Bändchenlösung lässt auf sich warten.
DÜSSELDORF Der Einzelhandel in der Innenstadt setzt die seit Mittwoch nötigen Kontrollen aller Kunden konsequent um. Bei einem Rundgang unserer Redaktion zeigte sich, dass in den großen Geschäften bereits am Eingang der 2G-Status gecheckt wurde. In kleineren Geschäften erfolgte das in den allermeisten Fällen spätestens kurz nach Betreten. Es waren in Ausnahmefällen aber auch Verstöße zu beobachten. Auf sich warten lässt derweil eine Bändchenlösung, die die Kontrollen erleichtern soll.
Insgesamt haben wir 17 Geschäfte besucht, zwölf größere und fünf kleinere. In 16 Fällen wurde kontrolliert, meist durch Scan mit dem Smartphone. 14 Mal wurde nach dem Ausweis gefragt. Lediglich in einem Modegeschäft an der Schadowstraße gab es keine Überprüfung.
Die Kontrollen fanden in den großen Geschäften fast immer direkt am Eingang statt. Oftmals forderten Schilder die Kunden auf, den Laden erst nach Überprüfung zu betreten. Teilweise hinderten Absperrbänder am vorschnellen Betreten. Vor einigen Geschäften bildeten sich kürzere Schlangen, das könnte sich am Samstag verschärfen. Auch mehrere Versuche, die Kontrollen zu umgehen, scheiterten.
In kleineren, zumeist inhabergeführten Läden wie an der Hohe Straße wurde oft erst nach Betreten des Geschäfts geprüft. „Es gibt keine Probleme, die Kunden haben Verständnis”, sagt Ursula Brinkmann, Inhaberin des Modegeschäfts Ursula Brinkmann Couture. Herausfordernd sei der Umsatzrückgang. „Das ist für uns eine Katastrophe”, sagt sie. Dilek Er, Mitarbeiterin im
Damenmodegeschäft Oska, erzählt, dass gerade die älteren Stammkunden sich nun sicherer fühlten, „die typische Laufkundschaft” falle hingegen weg. Dennoch resümiert sie: „Es läuft wieder.” Der Filialleiter des „Freitag”-Ladens berichtet von der Einsicht vieler Kunden: „Die meisten haben sich auf die Kontrollen eingestellt und halten ihr Smartphone schon bereit, bevor ich danach
frage.” Täten sie das nicht, verlange er zusätzlich den Ausweis.
Erleichtern könnten die an und in jedem Geschäft aufs Neue notwendigen Kontrollen, indem wie auf dem Weihnachtsmarkt Bändchen nach einer Kontrolle ausgegeben werden. Das Vorzeigen dieses täglich anders aussehenden Armbands würde dann an der nächsten Eingangstür ausreichen. Noch
sind der Handelsverband, Düsseldorf Tourismus, die Stadt und die Werbegemeinschaften aber dabei, eine Lösung zu entwickeln. Carina Peretzke, Sprecherin des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, verweist darauf, dass man noch auf konkrete Vorgaben vom Land in der Coronaschutzverordnung und letztlich auch eine Verfügung der Stadt warte. „Wir müssen erst wissen, wie das Ganze genau zu handhaben ist.“Der Wunsch sei, am Wochenende mit den Bändchen starten zu können. Letztlich sei das Ziel, das Modell stadtweit anzuwenden. Die Frage sei auch, wie schnell das mit Hilfe der Werbegemeinschaften ausgerollt werden könne. Wahrscheinlicher ist ihrer Einschätzung nach ein Start zunächst nur in der City.