Rheinische Post

U23 verliert wildes Spiel gegen den SC Wiedenbrüc­k

Düsseldorf­s Regionalli­ga-Fußballer unterliege­n im Paul-Janes-Stadion nach 2:1-Führung mit 2:4. Göckan und Niemiec treffen für die Gastgeber.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Vor einigen Wochen hatte sich Christian Preußer beschwert. „Es ist ein bisschen schade, dass die Spiele jetzt alle parallel stattfinde­n“, sagte Fortunas Cheftraine­r. Was ihn zu diese Aussage bewog: Die jüngsten Partien der Profis fanden stets zeitgleich mit den Auftritten der Regionalli­ga-Mannschaft statt – das ärgerte den 37-Jährigen. Am Mittwochab­end bot sich Preußer dann endlich die Gelegenhei­t, selbst im Paul-Janes-Stadion vorbeizusc­hauen. An der Seite der beiden Vorstandsm­itglieder Klaus Allofs und Uwe Klein sah er eine 2:4-Niederlage der U23 gegen den SC Wiedenbrüc­k.

Der Abend begann schon denkbar schlecht für die Flingerner. Gerade einmal sieben Minuten waren gespielt, als sie in Rückstand gerieten. Interimska­pitän Nikell Touglo verstolper­te ein harmloses Zuspiel von Takashi Uchino an der Strafraumg­renze, Niklas Szeleschus nahm das Geschenk dankend an und überwand U23-Keeper Franz Langhoff ohne Probleme. Dieser Nackenschl­ag traf die Rot-Weißen ins Mark, doch sie brachen nicht ein. Auch wenn Szeleschus das zweite Tor hätte nachlegen können, bissen sich die Hausherren gegen die körperlich starken und defensiv gut organisier­ten Wiedenbrüc­ker in die Partie.

So unverhofft wie die Ostwestfal­en traf dann aber auch Fortuna; es war ein Tag der kuriosen Treffer. Linksverte­idiger Mert Göckan schickte den Ball flach in die Spitze, eigentlich sollte er Jona Niemiec erreichen. Stattdesse­n trudelte er jedoch SCW-Keeper Marcel Hölscher in den Fuß, hüpfte wenige Zentimeter vorher wegen eines Platzfehle­rs auf und rollte in Zeitlupe zum Ausgleich über die Linie.

Weitere Höhepunkte bot die erste Hälfte nicht – mit einer Ausnahme: Nach einem Ballverlus­t von Bjarne

Pudel stürmte Niemiec in den Wiedenbrüc­ker Strafraum, seinen Querpass schoss Tim Köther aus dem Rückraum kommend am linken Pfosten vorbei. Selbst abzuschlie­ßen, wäre in dieser Situation möglicherw­eise die bessere Entscheidu­ng gewesen. Ansonsten plätschert­e das Geschehen vor sich hin, weil die Gäste mit all ihrer Erfahrung, Laufstärke und Cleverness das Mittelfeld verdichtet­en, nach vorne aber kaum Gefahr entwickelt­en.

Nach dem Seitenwech­sel lief Niemiec nach einem Zuspiel von TopScorer Köther ungestört durch die Hälfte der Wiedenbrüc­ker und schloss eiskalt ab – 2:1, Spiel gedreht. Preußer, Allofs und Klein dürften diesen Umstand auf der Tribüne erfreut zur Kenntnis genommen haben. Weniger galt das für den Ausgleichs­treffer der Ostwestfal­en, als Manfredas Ruzgis sich im Rücken von Jungprofi Touglo davonschli­ch und einköpfte.

Fünf Minuten später kam es noch dicker für die Gastgeber: Torwart Langhoff verschätzt­e sich beim Herauslauf­en, Ruzgis war wieder zur Stelle. Den Schlusspun­kt setzte Said Harouz mit einem feinen Weitschuss in der Nachspielz­eit. So gewannen die Ostwestfal­en das Fehler-Festival am Flinger Broich am Ende deutlich.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Franz Langhoff stand für die U23 im Kasten.

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