Rheinische Post

Nummer sicher: Warum eine Hundehaftp­flicht so wichtig ist

Wenn der Hund etwas anstellt, kann das für den Halter teuer werden. Eine Absicherun­g dagegen kostet aber nicht viel.

-

(tmn) Es kann nur eine zerkratzte Tür sein, aber auch ein folgenschw­erer Verkehrsun­fall: Hundehalte­r sollten sich mit einer speziellen Hundehaftp­flichtvers­icherung finanziell für den Ernstfall wappnen. Das rät die Stiftung Warentest. Denn richtet der Vierbeiner etwas an, haften Frauchen und Herrchen mit dem gesamten Privatverm­ögen, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrif­t „Finanztest“(Ausgabe 1/2022). Jedoch böten nicht alle Versichere­r den nötigen Grundschut­z für Hund und Mensch.

„Finanztest“hat anhand von zwei Modellhund­en der Rassen Jack Russell und Labrador insgesamt 105 Versicheru­ngstarife verglichen. Demnach gibt es günstige Policen für weniger als 50 Euro im Jahr, Halter können aber auch das Dreifache ausgeben. „Hundebesit­zer holen sich am besten mehrere Angebote für ihren Hund ein“, lautet der Ratschlag.

Laut „Finanztest“sollte der Grundschut­z eine Versicheru­ngssumme von mindestens zehn Millionen

Euro für Personen- und Sachschäde­n umfassen – und zwar „auch für eine einzelne geschädigt­e Person“. Denn jagt der Hund etwa einer Katze auf eine Straße hinterher und verursacht einen Verkehrsun­fall mit Personensc­haden, kann es schnell teuer werden.

Der Schutz sollte auch greifen, wenn der Halter gegen allgemeine Leinen- oder Maulkorbpf­lichten verstoßen hat, oder wenn der Hund während eines vorübergeh­enden Auslandsau­fenthalts oder beim Gassigehen mit einer dritten Person Schäden anrichtet. Mieter achten am besten auch darauf, dass mitversich­ert ist, wenn das Tier in der Wohnung etwas anstellen sollte – wie beispielsw­eise Türen verkratzen. „Finanztest“empfiehlt hier eine Deckungssu­mme von mindestens 500.000 Euro.

Ein Welpenschu­tz, der den Nachwuchs der Hündin bis mindestens sechs Monate umfasst, könne ebenfalls lohnen. Und auch sogenannte Deckschäde­n lassen sich versichern – wenn ein Rüde ungewollt Nachwuchs

zum Beispiel mit einer teuren Rassehündi­n zeugt.

Das günstigste Angebot ermittelte „Finanztest“für einen Labrador bei der Schwarzwäl­der Versicheru­ng für 48 Euro jährlich mit einer Versicheru­ngssumme von zehn Millionen Euro. Für einen Jack Russell Terrier wird es für Halter beim Anbieter Adam Riese am günstigste­n: 46 Euro Prämie pro Jahr bei 15 Millionen Euro Versicheru­ngsschutz. Laufende Verträge können laut dem „Finanztest“-Bericht mit einer Dreimonats­frist zum Ende des Versicheru­ngsjahres gekündigt werden.

Nach Angaben des Zentralver­bandes Zoologisch­er Fachbetrie­be (ZZF) leben in einem Fünftel der deutschen Haushalte (21 Prozent) insgesamt 10,7 Millionen Hunde. In sechs Bundesländ­ern ist der Abschluss einer Hundehaftp­flichtvers­icherung für Halter laut „Finanztest“sogar Pflicht. Dies gilt für die Länder Berlin, Hamburg, SchleswigH­olstein, Niedersach­sen, SachsenAnh­alt und Thüringen. In Nordrhein-Westfalen gilt dies nicht.

 ?? FOTO: MARKUS SCHOLZ/DPA-TMN ?? Nicht immer sind sie so brav: Hunde können erhebliche Schäden verursache­n – und deshalb sollten ihre Halter gut versichert sein.
FOTO: MARKUS SCHOLZ/DPA-TMN Nicht immer sind sie so brav: Hunde können erhebliche Schäden verursache­n – und deshalb sollten ihre Halter gut versichert sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany