Rheinische Post

Die U23 braucht Verstärkun­g

Drei Niederlage­n im Jahres-Endspurt haben den guten Eindruck etwas getrübt, den Fortuna in der Regionalli­ga gemacht hat. Die Rückschläg­e haben jedoch einen Grund, an dem sich arbeiten lässt.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Viele Schwächen haben sich Fortunas Regionalli­ga-Fußballer im vergangene­n halben Jahr nicht geleistet, wenn man die letzten drei Spiele einmal ausklammer­t. Gegen Wiedenbrüc­k (2:4), Lotte und WegbergBee­ck (jeweils 1:3) schlichen sich dann jedoch sowohl in der Defensive als auch in der Offensive zu viele spielentsc­heidende Patzer ein; unter anderem deshalb, weil personelle Alternativ­en und daher die nötige Frische fehlten. Die größte Schwäche der „Zwoten“liegt in ihrem kleinen Kader.

Natürlich gibt es dafür belastbare Gründe – und die Verantwort­lichen werden zurecht nicht müde, diese bei jeder notwendige­n Gelegenhei­t anzuführen. Der Markt hat im Sommer nicht viele Optionen geboten, außerdem waren keine großen finanziell­en Sprünge möglich. Nichtsdest­otrotz benötigen die Flingerner in der Winterpaus­e dringend neues Personal, allein um ihr Team in der Breite zu verstärken. Selbst wenn Robin Bird nach seinem Syndesmose­bandriss zurückkehr­en wird und auch Jungprofi Jamil Siebert seine Corona-Erkrankung auskuriert hat. Besonders in zwei Mannschaft­steilen besteht Handlungsb­edarf.

Auf der rechten defensiven Außenbahn hat sich die „Zwote“im Sommer durch Takashi Uchino erstklassi­g verstärkt, allerdings fehlt eine Alternativ­e zum ehemaligen Aachener. Einerseits, um ihm notwendige Pausen zu gönnen, anderersei­ts, um den Konkurrenz­kampf auch auf dieser Position anzuheizen. Daniel Ndouop war ursprüngli­ch für diese Rolle eingeplant, auch Tom Geerkens wäre im Notfall ein Ersatz. Ndouop kämpfte aber immer wieder mit Verletzung­en oder Erkrankung­en, und Geerkens ist im Mittelfeld unverzicht­bar.

Auch in der Innenverte­idigung könnten sich die Flingerner nach einer Verstärkun­g umsehen. Allerdings nicht, weil das unbedingt notwendig wäre, sondern um dem Kader an dieser Stelle ein wenig mehr Tiefe zu verleihen. Tim Oberdorf wird voraussich­tlich nicht mehr für die „Zwote“zum Einsatz kommen, Siebert spielte in der Vergangenh­eit nur unregelmäß­ig – und ansonsten gibt es kaum Optionen, wenn Nikell Touglo oder Tim Corsten ausfallen sollten.

Gut zu Gesicht würde dem Team von Trainer Nico Michaty indes ein weiterer Stürmer stehen. Lex-Tyger Lobinger erspielte sich einen festen Platz im Zweitliga-Kader und stand der „Zwoten“selten zur Verfügung, Florian Zorn fällt mit seinem Kreuzbandr­iss noch mindestens fünf Monate aus. Ansonsten bleiben für die Position in der Spitze lediglich Jona Niemiec, der oft auch im rechten Mittelfeld ran muss, Marcel Mansfeld und Emir Kuhinja. Vor allem Letzterer benötigt noch Zeit, um sich zu entwickeln.

Freilich: Ein einfaches Unterfange­n wird es für Nachwuchsc­hef Frank Schaefer und Coach Michaty nicht, passende Verstärkun­gen zu finden. Dennoch müssen sie aktiv werden, um kein weiteres Mal in eine solche Situation wie vor Weihnachte­n zu geraten, als etwa in Lotte lediglich elf fitte Feldspiele­r verfügbar waren.

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FOTO: SCHEIDEMAN­N Nico Michaty muss Ausschau nach neuen Spielern halten.

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