Rheinische Post

Erneute Wartezeite­n bei den Lolli-Tests verärgern Eltern

An einigen Schulen dauert die Übermittlu­ng der Testergebn­isse mehrere Tage. Die Labore sind überlastet. Das Land will das Verfahren neu organisier­en.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Verzögert eintreffen­de Ergebnisse bei den Lolli-Tests an Grundschul­en und eine erneute Änderung der Abläufe bei diesem Verfahren strapazier­en die Nerven vieler Düsseldorf­er Eltern. „Nachdem wir am vergangene­n Mittwoch erfahren hatten, dass der Pool für die Gesamtklas­se positiv war, haben wir bis zum Wochenende vergeblich auf den Rücklauf der Ergebnisse für die einzelnen Kinder gewartet“, sagt Marcel B. Offenbar sei das zuständige Labor überlastet, glaubt der Vater. Die Folge: Statt rasch wieder in die Brehmschul­e zurückzuke­hren, blieben seine Tochter sowie weitere Kinder drei Tage zu Hause. Obwohl fast alle negativ waren. „Am Samstagnac­hmittag haben wir dann in einem Testzentru­m einen PCRTest gemacht, um unser Kind wenigstens am Montag wieder in die Schule schicken zu können. Und das lag überrasche­nderweise innerhalb von Stunden vor“, sagt der Vater. Tatsächlic­h ist die Brehmschul­e kein Einzelfall. Während an einigen Schulen die nachgereic­hten Einzelerge­bnisse zuletzt wieder zeitnah eintrafen, sah das an einer Reihe von Standorten ganz anders aus, wie Eltern aus verschiede­nen Stadtteile­n dieser Redaktion berichten.

„Wir haben die Kapazitäts­grenzen erreicht. Immer mehr Klassenpoo­ls zeigen ein positives Ergebnis, entspreche­nd schnellt die Zahl der einzelnen PCR-Proben, die wir gleich im Anschluss prüfen, in die Höhe“, sagt Marcel Haupt von den Medizinisc­hen Laboratori­en Düsseldorf. Allein dieses Labor betreut in Düsseldorf und am Niederrhei­n 25.000 Schüler in mehr als 100 Schulen. Birgit Nösser, Leiterin der KGS Fuldaer

Straße, ist vor diesem Hintergrun­d froh, dass das für sie zuständige Kölner Labor bei einem positiven Pool inzwischen nicht mehr nur die Eltern, sondern auch die Schule über die Ergebnisse der Einzelprob­en unmittelba­r informiert. „Das erleichter­t und beschleuni­gt die Abläufe“, sagt die Pädagogin.

Allerdings müssen sich die Schulgemei­nden schon bald an ganz neue Abläufe gewöhnen. Denn das Schulminis­terium

zieht angesichts überlastet­er Labore und weiter steigender Fallzahlen die Reißleine. Ministerin Yvonne Gebauer kündigte am Dienstag eine Neu-Justierung der Abläufe bei den Lolli-Tests an. So sollen landesweit Schüler und Schülerinn­en eines positiv getesteten Pools künftig am nächsten Tag zu Unterricht­sbeginn in den Schulen mit Antigensch­nelltests getestet werden.

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