Erneute Wartezeiten bei den Lolli-Tests verärgern Eltern
An einigen Schulen dauert die Übermittlung der Testergebnisse mehrere Tage. Die Labore sind überlastet. Das Land will das Verfahren neu organisieren.
DÜSSELDORF Verzögert eintreffende Ergebnisse bei den Lolli-Tests an Grundschulen und eine erneute Änderung der Abläufe bei diesem Verfahren strapazieren die Nerven vieler Düsseldorfer Eltern. „Nachdem wir am vergangenen Mittwoch erfahren hatten, dass der Pool für die Gesamtklasse positiv war, haben wir bis zum Wochenende vergeblich auf den Rücklauf der Ergebnisse für die einzelnen Kinder gewartet“, sagt Marcel B. Offenbar sei das zuständige Labor überlastet, glaubt der Vater. Die Folge: Statt rasch wieder in die Brehmschule zurückzukehren, blieben seine Tochter sowie weitere Kinder drei Tage zu Hause. Obwohl fast alle negativ waren. „Am Samstagnachmittag haben wir dann in einem Testzentrum einen PCRTest gemacht, um unser Kind wenigstens am Montag wieder in die Schule schicken zu können. Und das lag überraschenderweise innerhalb von Stunden vor“, sagt der Vater. Tatsächlich ist die Brehmschule kein Einzelfall. Während an einigen Schulen die nachgereichten Einzelergebnisse zuletzt wieder zeitnah eintrafen, sah das an einer Reihe von Standorten ganz anders aus, wie Eltern aus verschiedenen Stadtteilen dieser Redaktion berichten.
„Wir haben die Kapazitätsgrenzen erreicht. Immer mehr Klassenpools zeigen ein positives Ergebnis, entsprechend schnellt die Zahl der einzelnen PCR-Proben, die wir gleich im Anschluss prüfen, in die Höhe“, sagt Marcel Haupt von den Medizinischen Laboratorien Düsseldorf. Allein dieses Labor betreut in Düsseldorf und am Niederrhein 25.000 Schüler in mehr als 100 Schulen. Birgit Nösser, Leiterin der KGS Fuldaer
Straße, ist vor diesem Hintergrund froh, dass das für sie zuständige Kölner Labor bei einem positiven Pool inzwischen nicht mehr nur die Eltern, sondern auch die Schule über die Ergebnisse der Einzelproben unmittelbar informiert. „Das erleichtert und beschleunigt die Abläufe“, sagt die Pädagogin.
Allerdings müssen sich die Schulgemeinden schon bald an ganz neue Abläufe gewöhnen. Denn das Schulministerium
zieht angesichts überlasteter Labore und weiter steigender Fallzahlen die Reißleine. Ministerin Yvonne Gebauer kündigte am Dienstag eine Neu-Justierung der Abläufe bei den Lolli-Tests an. So sollen landesweit Schüler und Schülerinnen eines positiv getesteten Pools künftig am nächsten Tag zu Unterrichtsbeginn in den Schulen mit Antigenschnelltests getestet werden.