Altstadt-Freunde entwickeln ein eigenes Getränk
DÜSSELDORF Ulf Beecken hat es mit Getränken: 2017 hatte der Chef einer Marketing-Agentur die Idee zu dem Bier Pitters, das er mit Craftbeer-Brauer Sebastian Sauer 2018 erstmals ausschenken ließ. 2021 kamen die beiden mit Hard Seltzer um die Ecke, einem Sprudelwasser, das mit fünf Prozent Alkohol und natürlichen Fruchtaromen angereichert ist. Dass Corona es solchen Experimenten schwer macht, tat der Entwicklungsfreude so mancher Düsseldorfer Kreativköpfe scheinbar keinen Abbruch.
So konnte Beecken jetzt auch gar nicht anders, als seine Freunde Mike Willczek und Christopher Lomberg „von ganzem Herzen“dazu zu ermuntern, ihr „SexiMexi“zu pushen, wie er sagt. Das Trio kennt sich schon lange: Lomberg und Willczek trafen einander 2015 beim Kellnern im Altstadt-Szeneclub Schickimicki von Daniel Vollmer, drei Jahre später machten sie sich mit der Social-Media-Strategieberatung Digital Elements selbständig. Wie Beecken entwickelten sie neben ihrem Job einen „hausgemachten Mexikaner“, einen Likör auf Tomatenbasis mit 15 Prozent Alkohol.
Schon in der Studienzeit träumte der 30-jährige Lomberg, den alle nur Chris nennen, von einem eigenen
Getränk. „Ich war inspiriert von meiner Leidenschaft für scharfes Essen und dem Hamburger Kultgetränk und fing an, meinen eigenen Mexikaner für zwei Clubs der Stadt zu mischen. Das Rezept lief hervorragend und ersetzte damals schnell die etablierten Marken.“Gemeinsam entwickelte er mit Mike Willczek (33) das Getränk – mehr aus Spaß während der Agenturarbeit.
„Erst einmal ließen wir uns zum Hersteller ausbilden und produzierten alles selbst in der eigenen Küche“, erzählt der Oberbilker Willczek. „Viel Liebe ist drin, aber natürlich auch Korn, Chilli, Gewürze – aber Pfeffer ist nicht Pfeffer und Chilli nicht Chilli, und auch beim Korn gibt es gewaltige Unterschiede.“Zahllose „Experimente“liegen hinter ihnen, unter anderem mit Szechuanpfeffer, anfangs füllten sie das Getränk noch in Cola-Flaschen ab. Mit der Marktreife kam der Online-Shop. Immer mehr Händler und Getränkemärkte führen das Getränk mittlerweile auch. Schon vor Corona war „SexiMexi“der HausMexikaner zahlreicher Düsseldorfer Gastronomien, nicht nur Vollmer ließ sich ausstatten, auch das Bilker Häzz, die Oaksbar, der Ratinger Hof und die Kassette.
Weder die „SexiMexi“-Macher noch deren Freund Ulf Beecken haben es auf gewaltige Margen abgesehen. „Ich habe Spaß daran und finde es gut, wenn Getränke made in Düsseldorf sind“, sagt Beecken, der mit seinem Wissen Lomberg und Willczek ein wenig Geleit geben konnte. „Wir freuen uns, wenn das Ding laufen lernt. Genug Liebhaber dieses Mixes, besonders unter jungen Menschen, gibt es“, sagt Lomberg.