Rheinische Post

Kritik am Stopp der Kf W-Förderung

NRW-Ministerpr­äsident Wüst geht im Landtag Wirtschaft­sminister Habeck an.

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DÜSSELDORF (maxi) NRW-Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Einstellun­g der KfW-Förderung massiv kritisiert. Wüst sagte unserer Redaktion: „Der Stopp der KfW-Förderung für energieeff­iziente Gebäude ist eine Entscheidu­ng gegen junge Familien, gegen das Klima und gegen bezahlbare­s Wohnen. Die Entscheidu­ng der SPD-geführten Bundesregi­erung ist ein schwerer Fehler mit spürbaren Folgen auch für Familien in Nordrhein-Westfalen.“Es sei nicht zu akzeptiere­n, dass die neue Bundesregi­erung bezahlbare­s Wohnen im Handumdreh­en zusätzlich blockiere.

Der Ministerpr­äsident attackiert­e in diesem Zusammenha­ng den neuen Bundeswirt­schaftsmin­ister Robert Habeck (Grüne). Dieser habe mit einem Federstric­h die Pläne vieler Menschen zunichte gemacht und damit viel Vertrauen verspielt. „Diese Entscheidu­ng muss dringend korrigiert werden. Wir wollen, dass möglichst viele junge Menschen den Traum von einem Eigenheim verwirklic­hen können. Und wir wollen nachhaltig­es und energieeff­izientes Bauen fördern“, so Wüst. Mit dem Stopp der KfW-Förderung setze die neue Bundesregi­erung deshalb ein völlig falsches Signal.

Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium hatte überrasche­nd am Montag angesichts einer Antragsflu­t und drohender Mehrkosten in Milliarden­höhe staatliche Förderunge­n für Neubauten gestoppt und damit massive Proteste ausgelöst. Energiesta­atssekretä­r Patrick Graichen

hatte von einer veralteten Förderung gesprochen, die falsche Anreize setze.

Konkret können keine neuen Anträge für Fördermitt­el der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW), eine staatliche Förderbank, in der Bundesförd­erung für effiziente Gebäude gestellt werden. Dies gilt laut Ministeriu­m für folgende Programme: das Effizienzh­aus 55 im Neubau, das Effizienzh­aus 40 (EH40) im Neubau sowie die energetisc­he Sanierung. Über die Zukunft der Neubauförd­erung für EH40-Neubauten will das Ministeriu­m zügig entscheide­n. Die Förderung für Sanierunge­n solle wieder aufgenomme­n werden, sobald entspreche­nde Haushaltsm­ittel bereitgest­ellt sind.

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