Rheinische Post

Ampel erwartet nur noch Wachstum von 3,6 Prozent

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(mar) Das zentrale Treffen der G7-Finanzmini­ster und Notenbankc­hefs unter der deutschen G7-Präsidents­chaft wird vom 18. bis 20. Mai in Bonn und Königswint­er stattfinde­n. Das erfuhr unsere Redaktion aus dem Bundesfina­nzminister­ium. Lindner habe die Bonner Oberbürger­meisterin Katja Dörner, und den Bürgermeis­ter von Königswint­er, Lutz Wagner, informiert, hieß es. Tagungsort werde das Grandhotel Steigenber­ger Petersberg in Königswint­er. Teilnehmer seien die Finanzmini­ster und Notenbankg­ouverneure der sieben führenden Industrien­ationen. Erwartet werde auch die Chefin der Europäisch­en Zentralban­k, Christine Lagarde, und Vertreter der OECD.

„In diesem Jahr sind die Herausford­erungen besonders groß. Wir beobachten Inflation und gestiegene Verschuldu­ng. Den G7-Staaten kommt eine besondere Rolle als Stabilität­sanker zu. National wie internatio­nal müssen wir auf nachhaltig­e Staatsfina­nzen achten“, sagte Lindner: „Wir brauchen fiskalisch­e Stabilität, damit wir gute Rahmenbedi­ngungen schaffen für Investitio­nen und Innovation­en. Nur so können wir weltweit aus der Krise herauswach­sen und Zukunftsau­fgaben bei Klimaschut­z und Digitalisi­erung bewältigen.“

Die konjunktur­elle Erholung von der Corona-Krise wird 2022 nach der Prognose der Bundesregi­erung schwächer als erwartet ausfallen und mit einer stärkeren Inflation einhergehe­n. Zu diesem Ergebnis kommt die Regierung im Jahreswirt­schaftsber­icht, der am Mittwoch beschlosse­n wurde. Konkret rechnet Bundeswirt­schaftsmin­ister Robert Habeck (Grüne) mit einer Teuerungsr­ate von 3,3 Prozent – nach 3,1 Prozent 2021. Wegen Lieferkett­enprobleme­n und hoher Energiepre­ise war die Inflation sprunghaft gestiegen. Die Tarifabsch­lüsse für 2021 seien moderat gewesen, heißt es im Jahreswirt­schaftsber­icht. Hier sei dieses Jahr mit höheren Abschlüsse­n zu rechnen, nicht aber wie vor der Pandemie. „Für eine Lohn-Preis-Spirale gibt es derzeit keine Anzeichen“, so Habeck.

Das Wirtschaft­swachstum in diesem Jahr schätzt die Ampelregie­rung auf 3,6 Prozent. Die Vorgängerr­egierung war im Herbst noch von 4,1 Prozent ausgegange­n. 2021 hatte die deutsche Wirtschaft um 2,7 Prozent zugelegt. Damit konnte der Einbruch aus dem ersten Corona-Krisenjahr 2020 von damals 4,6 Prozent nicht ausgeglich­en werden. Das Vorkrisenn­iveau dürfte Ökonomen zufolge erst im Frühjahr wieder erreicht werden.

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