Rheinische Post

„Haben kein Wolfsprobl­em, sondern einen Problemwol­f“

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DÜSSELDORF (maxi) Der Düsseldorf­er Landtag hat am Mittwoch über die sich häufenden Tierrisse durch ein Wolfsrudel am Niederrhei­n beraten. Im Kern ging es um die neue, von Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser (CDU) jüngst vorgelegte Wolfs-Verordnung, mit der eine Entnahme – also ein Abschuss – verhaltens­auffällige­r Tieren künftig einfacher möglich sein soll.

Der SPD-Abgeordnet­e René Schneider meldete erhebliche Zweifel an, ob dies mit der Verordnung rechtlich überhaupt möglich sei, und verwies auf die hohen Hürden des EU- und Bundesrech­ts.

Die CDU unterstric­h, es sei richtig, dass künftig nicht mehr die Landräte vor Ort, sondern das Ministeriu­m die Entscheidu­ng über eine Entnahme treffe. „Dadurch nehmen wir den Druck von den kommunalen Gremien“, sagte die Abgeordnet­e Bianca

Winkelmann. Markus Diekhoff von der FDP lenkte den Blick ins benachbart­e Bundesland: „Wir sehen in Niedersach­sen extrem ansteigend­e Rudelzahle­n. Noch haben wir in NRW kein Wolfsprobl­em, sondern einen Problemwol­f.“

Norwich Rüße von den Grünen mahnte Änderungen der Verordnung an. So kritisiert­e er etwa unbestimmt­e rechtliche Begriffe, wies zudem darauf hin, dass die Einbeziehu­ng der örtlichen Jägerschaf­t problemati­sch sein könne. Vielmehr müssten Berufsjäge­r die Entnahme übernehmen, das zeigten die vielen Fehlabschü­sse in Niedersach­sen.

Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser sagte Änderungen zu. Zu der von ihr vorgelegte­n WolfsVeror­dnung werden noch die Verbände gehört. Das Verfahren soll in den kommenden vier Wochen abgeschlos­sen sein.

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