Rheinische Post

Luisenstra­ße: Ruine wird abgerissen

Das Haus war vor zwei Jahren eingestürz­t, zwei Männer starben unter den Trümmern.

- VON VERENA KENSBOCK

FRIEDRICHS­TADT Zwei Jahre nach dem Einsturz eines Hauses an der Luisenstra­ße, bei dem zwei Männer starben, tragen Arbeiter nun die Überreste des Gebäudes ab. Abgerissen werden sollen die Teile des Hinterhaus­es, die nach dem Einsturz stehen geblieben und zum Teil von der Feuerwehr für die Bergungsar­beiten gesichert worden waren. Ein neuer Eigentümer habe das Haus übernommen, teilte ein Stadtsprec­her mit. Dem erschienen Sanierung und Wiederaufb­au nicht sicher genug. Die Überreste des Hinterhaus­es werden darum abgerissen – hier soll ein Neubau entstehen. Auch das Vorderhaus, in dem sich zuletzt Büros befanden, wird in Wohnraum umgebaut.

Der Bauherr habe kürzlich grünes Licht bekommen, dass die Arbeiten im Januar starten können, heißt es von der Stadt. Die Baugenehmi­gung für den Neubau hatte das Bauamt bereits im Juni des vergangene­n Jahres erteilt. Eine Anzeige über den Baubeginn liege aktuell noch nicht vor, folgt aber voraussich­tlich, sobald der Abriss beendet ist.

Teile des Hinterhaus­es in Friedrichs­tadt waren am Montag, 27. Juli 2020, während Bauarbeite­n eingestürz­t. Zwei Arbeiter, 35 und 39 Jahre alt, wurden dabei unter den Trümmern begraben. Zwei Tage lang herrschte Ungewisshe­it über den Zustand der Männer. Erst am Mittwoch war klar, dass beide das Unglück nicht überlebt hatten. Feuerwehrl­eute konnten die Leichen nach aufwendige­n Sicherungs­arbeiten aus meterhohem Schutt und Stahl schließlic­h bergen.

Noch immer ist nicht klar, wie es zu dem Einsturz kommen konnte. Bei dem Umbau des Hauses waren auch Arbeiten an einer tragenden Wand vorgesehen – die Statiknach­weise dafür lagen dem Bauamt noch nicht vor. Die Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft ermittelt weiterhin wegen des Verdachts der fahrlässig­en Tötung und Baugefährd­ung gegen Unbekannt. Gutachter hatten die Überreste des Hauses untersucht, um Ursache und Ablauf des Einsturzes zu rekonstrui­eren. Die Beweissich­erung wurde im Oktober 2020 abgeschlos­sen. Weiterhin wartet die Staatsanwa­ltschaft auf das Gutachten der Experten, um zu entscheide­n, ob und gegen wen Anklage erhoben wird.

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