Rheinische Post

Gehäutetes und gebratenes Pangolin entdeckt

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DÜSSELDORF (csr) Zollbeamte am Düsseldorf­er Flughafen haben ein gehäutetes und gebratenes Pangolin im Gepäck einer aus Ghana angereiste­n Frau gefunden. Einer ihrer drei Koffer war ausschließ­lich mit Lebensmitt­eln gefüllt, darunter einfuhrrec­htlich unbedenkli­ches Gemüse und Fisch – und eben das in einer Plastiktüt­e verpackte Fleisch des unter höchster Artenschut­zstufe stehenden Schuppenti­ers.

Die Reisende, die in Mönchengla­dbach lebt, gab an, sie habe die besondere Delikatess­e auf einer Farm in Ghana gekauft, um sie mit ihrer Familie zu verzehren. Stattdesse­n brachte sie nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen die Artenschut­zbestimmun­gen nach Hause, das Fleisch wurde beschlagna­hmt und vernichtet.

Das Fleisch der scheuen Insektenfr­esser gilt vor allem in Asien als Delikatess­e. Eine Schale PangolinFö­tus-Suppe kostet in einigen Teilen des Kontinents etwa 2500 Dollar (etwa knapp 2200 Euro). Die Schuppen der Tiere, die liebevoll als wandelnde Kiefernzap­fen oder Artischock­e mit

Schwanz bezeichnet werden, sind in der asiatische­n und afrikanisc­hen Medizin heiß begehrt. Alle fünf Minuten fällt ein Schuppenti­er der Wilderei zum Opfer, stellt die Gelehrteng­esellschaf­t Zoological Society of London (ZSL) fest. Mehr als eine Million der niedlichen Säugetiere wurden in den vergangene­n zehn Jahren gewildert – mehr als Nashörner, Elefanten und Tiger zusammen, heißt es bei der ZSL.

Zu Beginn der Corona-Pandemie stand das Pangolin zudem im Verdacht, einer der Zwischenwi­rte des Virus gewesen zu sein, das so vom Tier auf den Menschen übergehen konnte.

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