Unterstützung für die Garather Händler
Die südlichste Fußgängerzone verödet. Abhilfe soll ein Zentrenfonds schaffen. Stefan Worrings hat einen Ideenwettbewerb gewonnen und bekommt nun Zuschüsse für die Möblierung seiner Eisdiele Gondola.
GARATH Ende Januar liegt der Frühling mit seinen wärmeren Temperaturen und dem ersten Eiskaffee unter freiem Himmel noch immer in weiter Ferne. Doch Stefan Worrings, Besitzer des Garather Eiscafés Gondola, freut sich nun besonders auf die Zeit, wenn Außengastronomie corona- und wetterbedingt wieder möglich sind. Der Garather hat den ersten Ideenwettbewerb aus dem Zentrenfonds gewonnen. Er erhält nun einen finanziellen Zuschuss, um sich eine neue Markise und neue Sonnenschirme anzuschaffen.
Das Eiscafé Gondola ist eine Institution im Garather Zentrum. Besonders mit seiner Außengastronomie prägt das Café den zentralen Nikolaus-Groß-Platz vor allem in den warmen Monaten. Mit der anstehenden Erneuerung der Markise und der Sonnenschirme wird das gesamte Erscheinungsbild des Platzes zukünftig zeitgemäßer und attraktiver, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Dass diese Maßnahme nun auch noch gefördert wird, freut den Inhaber. „Eine solche Investition wäre sonst nur schwer zu stemmen gewesen“, sagt Worrings. Denn sein Geschäft leidet massiv unter den Folgen der Pandemie: „Das halte ich finanziell nicht mehr lange durch“, sagt er. Wer sich ins Café setzen möchte, muss geboostert sein oder zu 2G zusätzlich einen negativen Test vorweisen. „Es kommt sehr häufig vor, dass vier Kunden zusammen reinkommen, dann einem der Nachweis fehlt und alle wieder gehen.“
Damit das Gondola überlebt, hat Worrings auch schon privates Geld hineingebuttert. Und so will der Geschäftsmann auch noch einen Monat
warten, bevor er die neue Möblierung bestellt: „Das Geld muss ich ja vorstrecken.“Er geht aber davon aus, dass es ab Bestellung nur knapp zwei Monate dauert, bis die Lieferung da ist. Farblich will er sich mit dem neuen Café der Freizeitstätte absprechen: „Ich denke, es wird was in Dunkelrot.“
An der Ausschreibung hatten sich alle Garather Gewerbetreibende beteiligen können. Allerdings, berichtet Worrings, sei er der Einzige gewesen, der an einem Informationsgespräch für den Wettbewerb teilgenommen habe: „Das war mein
Glück.“Ziel des Zentrenfonds ist eine Attraktivierung des Zentrums und der zentralen Bereiche in den Vierteln durch Investitionen lokaler Akteure zu fördern – eine von vielen Maßnahmen aus dem Stärkungspaket Garath 2.0. Bei einer Zwischenbilanz in der Bezirksvertretung 9 Ende vergangenen Jahres hatten die beiden City-Manager Lena Börsting und Luca Henke schon berichtet, dass es ein schweres Geschäft ist, Gerwebetreibende in Garath an einen Tisch zu holen. Früher gab es sogar mal eine Händlergemeinschaft, doch die Zeiten sind vorbei.
Wer dem Vorbild von Stefan Worrings folgen will, kann dies weiterhin tun. Cornelia Zuschke, Beigeordnete für die Themen Planen und Bauen, begrüßt das erste Projekt aus Mitteln des Zentrenfonds: „Gerade in Zeiten der Pandemie versuchen wir als Stadtverwaltung, auch mit Mitteln aus allen Fördertöpfen, Gewerbetreibende zu unterstützen und unsere Zentren lebendig zu gestalten.“Bewilligte Maßnahmen werden mit 50 Prozent gefördert.
Börsting und Henke vom Citymanagement stehen den Antragstellenden von der Ideenentwicklung bis zur Antragserstellung unterstützend zur Seite. Nach der Antragstellung entscheidet ein Zentrengremium, ob der Antrag bei der Stadt zur Bewilligung der Fördergelder eingereicht werden soll. Das Gremium setzt sich aus Gewerbetreibenden, Vertretern aus Politik und Verwaltung und dem Citymanagement zusammen.
Zum Start des Zentrenfonds hat das Citymanagement 2021 besagten Ideenwettbewerb ausgerufen und vor allem in Garath-Mitte viele Klinken geputzt. Bislang allerdings mit wenig Erfolg.