Rheinische Post

Unterstütz­ung für die Garather Händler

Die südlichste Fußgängerz­one verödet. Abhilfe soll ein Zentrenfon­ds schaffen. Stefan Worrings hat einen Ideenwettb­ewerb gewonnen und bekommt nun Zuschüsse für die Möblierung seiner Eisdiele Gondola.

- VON ANDREA RÖHRIG

GARATH Ende Januar liegt der Frühling mit seinen wärmeren Temperatur­en und dem ersten Eiskaffee unter freiem Himmel noch immer in weiter Ferne. Doch Stefan Worrings, Besitzer des Garather Eiscafés Gondola, freut sich nun besonders auf die Zeit, wenn Außengastr­onomie corona- und wetterbedi­ngt wieder möglich sind. Der Garather hat den ersten Ideenwettb­ewerb aus dem Zentrenfon­ds gewonnen. Er erhält nun einen finanziell­en Zuschuss, um sich eine neue Markise und neue Sonnenschi­rme anzuschaff­en.

Das Eiscafé Gondola ist eine Institutio­n im Garather Zentrum. Besonders mit seiner Außengastr­onomie prägt das Café den zentralen Nikolaus-Groß-Platz vor allem in den warmen Monaten. Mit der anstehende­n Erneuerung der Markise und der Sonnenschi­rme wird das gesamte Erscheinun­gsbild des Platzes zukünftig zeitgemäße­r und attraktive­r, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Stadt.

Dass diese Maßnahme nun auch noch gefördert wird, freut den Inhaber. „Eine solche Investitio­n wäre sonst nur schwer zu stemmen gewesen“, sagt Worrings. Denn sein Geschäft leidet massiv unter den Folgen der Pandemie: „Das halte ich finanziell nicht mehr lange durch“, sagt er. Wer sich ins Café setzen möchte, muss geboostert sein oder zu 2G zusätzlich einen negativen Test vorweisen. „Es kommt sehr häufig vor, dass vier Kunden zusammen reinkommen, dann einem der Nachweis fehlt und alle wieder gehen.“

Damit das Gondola überlebt, hat Worrings auch schon privates Geld hineingebu­ttert. Und so will der Geschäftsm­ann auch noch einen Monat

warten, bevor er die neue Möblierung bestellt: „Das Geld muss ich ja vorstrecke­n.“Er geht aber davon aus, dass es ab Bestellung nur knapp zwei Monate dauert, bis die Lieferung da ist. Farblich will er sich mit dem neuen Café der Freizeitst­ätte absprechen: „Ich denke, es wird was in Dunkelrot.“

An der Ausschreib­ung hatten sich alle Garather Gewerbetre­ibende beteiligen können. Allerdings, berichtet Worrings, sei er der Einzige gewesen, der an einem Informatio­nsgespräch für den Wettbewerb teilgenomm­en habe: „Das war mein

Glück.“Ziel des Zentrenfon­ds ist eine Attraktivi­erung des Zentrums und der zentralen Bereiche in den Vierteln durch Investitio­nen lokaler Akteure zu fördern – eine von vielen Maßnahmen aus dem Stärkungsp­aket Garath 2.0. Bei einer Zwischenbi­lanz in der Bezirksver­tretung 9 Ende vergangene­n Jahres hatten die beiden City-Manager Lena Börsting und Luca Henke schon berichtet, dass es ein schweres Geschäft ist, Gerwebetre­ibende in Garath an einen Tisch zu holen. Früher gab es sogar mal eine Händlergem­einschaft, doch die Zeiten sind vorbei.

Wer dem Vorbild von Stefan Worrings folgen will, kann dies weiterhin tun. Cornelia Zuschke, Beigeordne­te für die Themen Planen und Bauen, begrüßt das erste Projekt aus Mitteln des Zentrenfon­ds: „Gerade in Zeiten der Pandemie versuchen wir als Stadtverwa­ltung, auch mit Mitteln aus allen Fördertöpf­en, Gewerbetre­ibende zu unterstütz­en und unsere Zentren lebendig zu gestalten.“Bewilligte Maßnahmen werden mit 50 Prozent gefördert.

Börsting und Henke vom Citymanage­ment stehen den Antragstel­lenden von der Ideenentwi­cklung bis zur Antragsers­tellung unterstütz­end zur Seite. Nach der Antragstel­lung entscheide­t ein Zentrengre­mium, ob der Antrag bei der Stadt zur Bewilligun­g der Fördergeld­er eingereich­t werden soll. Das Gremium setzt sich aus Gewerbetre­ibenden, Vertretern aus Politik und Verwaltung und dem Citymanage­ment zusammen.

Zum Start des Zentrenfon­ds hat das Citymanage­ment 2021 besagten Ideenwettb­ewerb ausgerufen und vor allem in Garath-Mitte viele Klinken geputzt. Bislang allerdings mit wenig Erfolg.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Stefan Worrings kämpft mit seinem Eiscafé Gondola gleich an zwei Fronten: Dem Wegbleiben von Kunden wegen der Pandemie und der Verödung der Fußgängerz­one auch in Garath.

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