Vertrauen wird unnötig zerstört
Über Nacht und völlig unerwartet hat das Bundesministerium für Wirtschaft die KfW-Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude im Bestand und im Neubau mit einem sofortigen Antrags- und Zusagestopp versehen. Zügig will die KfW neue Förderbedingungen vorlegen, kommuniziert aber keinen genauen Zeitplan. Alle, die bereits die Kosten eines KfW-Antrags aufgewendet haben, erleiden einen wirtschaftlichen Schaden, weil für eine neue Förderung nochmals ein Antrag vom Energieberater gestellt werden muss. Kostenintensiv müssen bereits geplante Wohngebäude noch einmal umgeplant werden, um die neuen Förderbedingungen einzuhalten. Der Bau gerade in der Planung befindlicher Wohngebäude beginnt erst gar nicht, weil zurzeit unbekannte Förderbedingungen der KfW eine konkrete Planung der für die Energieeinsparung verantwortlichen Gebäudetechnik unmöglich machen. In der gleichen Situation befinden sich auch diejenigen, die ein Bestandsgebäude energetisch sanieren wollen. Was ist das Ergebnis? Viele Baumaßnahmen werden erst gar nicht begonnen, Gebäude müssen aufwendig umgeplant werden, der Traum vom selbstgenutzten Eigentum platzt für den einen oder anderen und die von den Koalitionären in Berlin festgelegten Klima- und Neubauziele werden verfehlt. Vor allem aber wird durch den unangekündigten Stopp der KfW-Förderung, ohne gleichzeitige Neuauflage eines Förderprogramms, unnötig Vertrauen zerstört. Zur Schadensbegrenzung müssen schnellstmöglich neue Förderbedingungen veröffentlicht werden.
Dr. Werner Fliescher Der Autor ist Vorstand von Haus & Grund Düsseldorf.