Kalenderblatt
28.01.1878 Die erste Telefonzelle
Sie waren anfangs gelb, hatten eine Grundfläche von etwa einem Quadratmeter und standen an vielen Straßenecken: deutsche Telefonzellen. Sie beherbergten einen Telefonapparat und oft eine ganze Reihe von Telefonbüchern. Später wurden die kleinen Fernsprechkabinen neu designt. Sie trugen nun die Farben der Telekom: Magenta und Grau. Oft schützten sie den Telefonierenden nicht mehr vollständig vor dem Wetter, sondern hatten nur noch kleine Seitenwände und eine Überdachung. Dann wurden sie seltener: In Zeiten, in denen jeder jederzeit sein eigenes Mobiltelefon zücken konnte, verloren die Fernsprechkabinen ihren Sinn. Die Geschichte der Telefonzelle begann schon im 19. Jahrhundert: In New Haven im US-Bundesstaat Connecticut wurde am 28. Januar 1878 die erste Fernsprechkabine aufgestellt. In Deutschland gab es schon 1881 einen ähnlichen Apparat in Berlin. Die Erfindung setzte sich bald durch, die ersten Kabinen wurden vor allem in Gebäuden installiert. In Postämtern, Hotels und Restaurants konnten die Menschen nun öffentlich telefonieren. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten Telefonzellen schließlich auch im Freien das Straßenbild. Ein einheitliches Aussehen bekamen sie 1934, als Farbe war zunächst Rot vorgeschrieben. Ab 1946 wurden die Häuschen gelb. In den 1980er-Jahren ersetzten nach und nach Kartentelefone die alten Münzsprecher. Heute gibt es nur noch wenige Telefonzellen. Nur noch etwas mehr als 14.000 sind deutschlandweit aufgestellt. Ein gelbes Telefonhäuschen ist nicht mehr darunter: Das letzte dieser Art wurde 2019 auf der Halbinsel Hirschau am Königssee abgebaut.